www.xf650.de

Hallo zusammen !

Bei meiner FW schwitzt an einer Zylinderkopfschraube (in Fahrtrichtung gesehen vorne links) etwas Öl raus.

Kuckst Du hier:
http://www.xf650.de/forum3/files/upload ... 120556.JPG


Ist jetzt nicht die Welt, aber schon ein Bißchen. Ich habe den Eindruck, als sei da unter der Kopfschraube eine Art Kupferdichtring, wie bei einer Ölablassschraube, unten am Motor. Kann das sein?
Reicht es, einfach die Schraube zu lösen und eine neue Dichtung drunter?


Sonnigen Gruß

ALEX.

Hi,
kannst du ausschließen, dass das Öl eigentlich an der Dichtung der "Kopfhaube" austritt (FW-Standardproblem) und sich nur an der Schraube sammelt ?

Gruß
ruhri

hmm... werd gleich nochmal genau nach sehen. ich würde aber sagen, es kommt "aus der Schraube".

aber isch gucke.....

bis später

Servus,

ich könnt mich wegschmeissen, genau das selbe Fehlerbild hat sich heute bei mir aufgetan Und das raussabbernde Öl tropft schön auf dem Krümmer. So hab ich meine Nebelmaschine immer dabei. Schau mal oben an deiner Zündkerze ob es da so aussieht als ob es "blubbert", ist nämlich bei mir der Fall. Zuviel Öl hab ich aber nicht drin. Gibts irgendwo ne Entlüftung die verstopft sein könnte? Über ratschläge wäre ich sehr dankbar

Mein Ölleck befindet sich - wie von allen vermutet - am Zylinderkopfdeckel links über der inneren Zyndkerze. Öl sammelt sich dann mit der Zeit in der Bohrung der Zündkerze. Auf dem Seitenständer gestellt läuft das gesammelte Öl über eine kleine Bohrung zwischen den Kühlrippen auf den Auspuffkrümmer. Das gibt dann nach dem Neustart den fiesen Geruch von verbranntem Öl, welcher jedem Biker einen Schrecken in die Glieder jagt.
Die Reparatur spare ich mir aber für den langen, kalten Winter auf, im Moment muß ein Stück Pappe unter dem Bock genügen.

Das habe ich soeben im Forum gefunden, aber was genau ist denn nun kaputt?


Greet Micha

Hi,
das ist als Standard-Leck bekannt: Die Haube ist mit einem flüssigen Dichtmittel aufgesetzt. Einige vermuten, die Belastungen, die sich aus der oberen Motorbefestigung ergeben wären schuld an der Undichtigkeit und montieren sie ab.
Wichtig ist, dass das richtige Dichtmittel verwendet wird. Bei meiner FW hat das ein Suzuki-Händler gemacht (Garantiefall); es hält seit 35 Tkm.

Gruß
ruhri

Servus,

das heisst also das nicht der ganze Kopf runter muss sondern nur die Haube. Dann müssten sich die Kosten ja noch im Rahmen halten, da werd ich mal glatt meinen Suzi-Händler konsultieren.

Merci

Ich habe vorhin nochmal nachgeschaut. Allerdings nur auf die Schnelle, weil ich mit der FW zum Training fuhr.
Es ist gut möglich, dass es aus dem Zylinderkopfdeckel kommt.
Ich hab durch die Verkleidung nur den vorderen Kerzenstecker abgekriegt.
Mal angenommen, es kommt tatsächlich aus der Deckeldichtung, kann man damit noch eine Saison gefahrlos fahren und das erst im Winter beheben?
Weil, es ist ja echt nicht viel. Sind ja nur so 1-2 Tropfen. Da Tropft nicht einmal runter. Zumindest noch nicht.
*daumendrück*

Hab auch schon mal gelesen, dass der Kopf etwas unter Spannung stehen soll, wegen der Verschraubung am Rahmen. Es soll helfen, wenn man das Loch etwas auffeilt.

Da ich über Pfingsten unterwegs sein werde (aber mit dem Auto), werd ich Montag oder Dienstag die Verkleidung mal abnehmen und der Ursache genau auf den Grund gehen.

Bis dahin ein sonniges Wochenende und freie Straßen !

ALEX.

Ich würde Dir empfehlen die obere Halterung unbedingt zu entfernen!

Suzuki empfiehlt das übrigens auch!

Schöne sonnige Feiertage!

Big_A hat geschrieben: Mal angenommen, es kommt tatsächlich aus der Deckeldichtung, kann man damit noch eine Saison gefahrlos fahren und das erst im Winter beheben?

Hi,
kann klappen - muss nicht. Ich meine aber weder hier noch früher beim zibal-Forum darüber etwas gelesen zu haben, dass es an der Stelle plötzlich und überraschend zu einer massiven Ölquelle gekommen ist.

Gruß
ruhri

ruhri hat geschrieben:

Big_A hat geschrieben: Mal angenommen, es kommt tatsächlich aus der Deckeldichtung, kann man damit noch eine Saison gefahrlos fahren und das erst im Winter beheben?

Hi,
kann klappen - muss nicht. Ich meine aber weder hier noch früher beim zibal-Forum darüber etwas gelesen zu haben, dass es an der Stelle plötzlich und überraschend zu einer massiven Ölquelle gekommen ist.

Gruß
ruhri

Ich bin mit genau diesem Problem letzte Saison noch bis zum Ende gefahren (Problem trat im Juli auf). Habe aber für ein ruhigeres Gewissen immer den Ölverlust am Deckel und den Ölstand insgesamt im Auge behalten.
Ich habe persönlich nicht den Eindruck, daß das der Maschine geschadet hat... (bin aber kein Profi)

Einen leichten Ölnebel im Bereich der Zündkerzen habe ich über 30.000 Kilometer ignoriert. Es war eigentlich nur bei hohen Außentemperaturen und sehr heißem Motor bemerkbar. Dann roch es nach Öl, sobald eine rote Ampel eine Zwischenstopp erzwang.

Nachdem es einige Jahre gut ging, stieg mir nach der Vatertagstour dann aber ein recht intensiver Ölgeruch in die Nase. Die Kerzenlöcher waren schon recht gut mit Öl gefüllt. Nach einer Motorwäsche zeigte sich auf der anschließenden Probefahrt recht schnell, dass das Öl aus der Deckeldichtung austritt. Die Deckeldichtung kann aber wenigstens bei eingebautem Motor erneuert werden. Bei der Gelegenheit konnte ich mal einen Blick auf die darunter liegenden Teile werfen. Nach 45.000 Kilometern Laufleistung, sehen die Lager, Nockenwelle und Kipphebel jedenfalls nicht aus.

So, mal wieder ne Anleitung für die Technik-Ecke:

Reparatur der (ich nenne es mal so) grossen Ventildeckeldichtung.

Als erstes müssen sämtliche Verkleidungen runter bis auf die Verkleidung unmittelbar am Scheinwerfer.

Dann sollten sämtliche Schlauchverbindungen zum Tank entfernt werden, drei an der Zahl unmittelbar am Benzinhahn. Als nächstes muss noch der Stecker der Tankanzeige ausgesteckt werden (auf der Auspuffseite unten links am Tank.)
Dann den Tank ablösen, eine Schraube gegenüber des Lenkkopflager oben am Cockpit, eine links und eine rechts neben den Pseudosturzbügeln, und noch zwei am vorderen Ende der Sitzbank. Nun kann der Tank abgenommen werden.

Als nächstes sollte das "Dreieck" welches den Rahmen der Suzi mit dem Ventildeckel verbindet demontiert werden (drei Schrauben)

Nun löst man den Ölvorlauf und Rücklauf. Zwei Imbusschrauben und eine Sechskant. (keine Panik, es tritt kein Tropfen Öl aus)

Danach demontieren wir die zwei kleinen Deckelchen die man auch entfernen muss um das Ventilspiel einzustellen (je zwei Schrauben) , denn darunter sitzen zwei Schrauben (zumindest beim 97er Modell) die auch den Ventildeckel halten.

Wenn diese Schrauben entfernt wurden entfernt man die restlichen 12 Schrauben die den Deckel halten. (MERKEN WELCHE SCHRAUBE WOHIN GEHÖRT!!!)

Nun kann man den Deckel problemlos anheben und vorichtig zur Auspuffseite hin entfernen. Die dann entstandene Öffnung am besten gleich mit einem Tuch abdecken.

Eure Suzi müsste nun so aussehen:



Nummer 1 und 2 kennzeichnen die Schrauben unter den kleinen Abdeckungen:



Hallo Steuerkette!



So sieht eine verblasene Abdichtung aus, zum entfernen der Reste am besten Bremsenreiniger benutzen und danach das feinste Schleifpapier welches ihr auftreiben könnt, 1000er oder höher, das höchste eben was ihr findet und den deckel vorsichtigst und gleichförmig von den Resten befreien bis er sauber ist. Die Dichtungsreste Motorseitig würde ich nur mit einem in Bremsenreiniger getränktem Tuch entfernen, wir wollen ja keinen Dreck im Motor haben.



So sollte er greinigt aussehen:



Nun wascht ihr ihn am besten mit Benzin noch einmal aus und lasst ihn schön trocknen.

Nun tragt die Dichtungsmasse auf, welche ihr entweder beim Suzihändler oder auch beim A.T.U. oder so ähnlich bekommt. Ich persönlich habe Loctite genommen: WICHTIG: Dauerelastisch und Temperaturbeständig bis 250Grad.

Sodele, nun kan man den Deckel wieder aufsetzen und mit der Montage beginnen. DER GUMMISTOPFEN MUSS MIT DER ÖFFNUNG NACH UNTEN EINGESETZT WERDEN. Schrauben bitte über Kreuz anziehen. Die Montage erfolgt logischerweise in umgekehrter Reihenfolge.

Viel Vergnügen. 3 Stunden seit ihr gemütlich beschäftigt. ÜBRIGENS HAT MIR MEIN SUZI-HÄNDLER (MOTORRAD SPEER) DAVON ABGERATEN DIE OBERE HALTERUNG ZU ENTFERNEN.


Greets Micha

coca-cola1077 hat geschrieben: Alternativ würde ich eine selbstgeschittene Papierdichtung nehmen, sowas gibts auch als Autozubehör. Am besten deckel einscannen, ne Schablone erstellen und danach ausschneiden.

Die Verwendung einer Papierdichtung würde ich nicht empfehlen. Im Gegensatz zum flüssigen Dichtmittel läßt sich die Papierdichtung nicht nahezu vollständig zusammenstauchen. Dadurch liegt dann der Deckel nicht mehr satt auf dem Zylinderkopf auf, was für die Nockenwelle ein vergrößertes Spiel im Gleitlager bedeutet.

Klingt logisch, also lassen wir das lieber...

Erstmal ein dickes Lob an "coca-cola". Tolle Anleitung. Hab ich direkt mal auf Platte gespeichert... .

Ich habe grade mal die Seitenverkleidung abgenommen und die Kerzen rausgeschraubt. Es scheint bei mir tatsächlich aus der oben beschrieben Zylinderkopfschraube zu kommen. Die Kopfdichtung und Ventildeckeldichtung sind trocken. Es hat sich aber aber auch an der inneren Zündkerze Öl gesammlt. Vielleicht hat die Kerze nicht richtig abgedichtet, da sie doch etwas ölig war.
Der Motorölstand ist auch völlig okay. Ölstand ist am Schauglas einen Milimeter unterhalb von F.
Ich hab jetzt nochmal alles sauber gemacht und werde jetzt mal eine kleine Tour starten und heute Abend mal schauen wo es etwas ölig ist.

Schönen Gruß !