Starke Motorbremse und Fehlzündugen

[Bruce]

Hallo, meine Freewind Spinnt.

Ich bräuchte mal euern Rat.

Was geschah:
Nach fast einer einstündigen Fahrt, sprinte ich einen Berg hoch, ungefähr 5000 Umdrehungen full speed, da bremst der Motor so stark ab, dass es mich zum Tank nach vorne rutscht - Bergauf !!!. Dann ein lauter Knall einer Fehlzündung. Reflexartig zieh ich die Kupplung und roll noch knapp einen Meter an den Fahrbahnrand. Das Moped steht und springt nicht mehr an. Erst als ich den Zündschalter auf "Aus" drehe hör ich ein "Klacken" von unter der Sitzbank. Ich schalte die Zündung wieder ein und starte das Moped. Es fährt 10 Meter und der Motor bremst stark ab und Fehlzündung. Aus- und Einschalten, starten und weitere 10 bis 50 Meter fahren. Dann probier ich beim ersten Anzeichen der Motorbremse die Kupplung zu ziehen, den Killswitch kurz zu unterbrechen und zu starten während ich noch rolle. Das funktioniert - quittiert mit klacken von unten und jeweils einem Fehlzündungsknall. So fahre ich dann 15 Kilometer nach Hause - immer in 10 bis 70 Meter schritten; einmal waren es fast 400 Meter. Eine Woche vorher hatte ich eine neue Gelbattetie eingebaut. So oft wie ich in einer Stunde und zehn Minuten das Moped gestartet habe, hätte mir die alte Batterie gleich am Anfang schon gekündigt.

Mein Frage:
Was bringt den Motor dazu so stark abzubremsen? Können die Gasschieber beidseitig nach unten schießen und Motor so abbremsen? Wenn ja warum? Kann das "Klacken" vom Hubmagnet kommen der den Unterdruck for die Gasschieber steuert?
Hat wer von Euch sowas schon erlebt?

Bin für jede Idee dankbar.

Gruß vom Bruce

[Hondro]

Hi,

wenn die Zündung unterbrochen wird, bremst die Karre schon gut runter, alleine durch die Kompression. Ich hatte ein ähnlichen Phänomen,
Einmal war das Pluskabel, von der Lichtmaschine zur Batterie, weggegammelt und habe die Batterie leergefahren. Zum Glück bis nach Hause, nachdem das Licht ausgeschaltet war, reichte der Saft wohl noch.
Beim zweiten Mal lags am Schalter vom Seitenständer, harte Zündaussetzer, Drosselphasen, bis nichts mehr ging. Habe den dann mit dem Bordwerkzeug gebrückt, damit ich nach Hause komme.

Die Vergaser nebeln ja weiter, auch wenn kein Funke kommt, dann pufft es halt im Pott und verjagt die Spinnen^^

LG

Bernd

[flydown]

Hallo, genug Öl ist noch drin?
Nicht, daß der Kolben gefressen hat.

Ansonsten würde ich auch auf Aussetzer der Zündung tippen.

[Bruce]

Öl ist und war kurz vor Maximal.

Ich check mal alle Leitungen.

Wie geschrieben: gestartet ist sie nur nach dem der Zündschlüssel oder Killswitch benutzt wurde. Das beindruckt ja den Kolben nicht. Und das Klacken nach dem Strom schalten ist mir als noch ein Rätsel.

[Bruce]

Vielen Dank for Eure Tipps.

Den Vergaser habe ich ausgebaut und musste feststellen dass in beiden Kammern die Leerlaufdüse verstopft war. Dann habe ich die Schwimmer gemessen und die hingen auf 10 mm statt auf 13 wie es im Service Manual steht. Beides habe ich korrigiert. Die Nadelventil sind nicht stumpf und dürften kein Überlaufen verursachen.

Anschließend habe ich den Drosselklappensensor gemessen und der hat eine gute Ratio von 67% (5.23 zu 4 kOhm). Danach habe ich das Hubmagnet mit 12 Volt belastet und das klackt aber nicht so laut wie daß was ich höre wenn bei mir alles ausgeht.

Die Unterdruckschläuche waren alle Dicht und saßen fest wo sie sein sollten. Bedingt durch die vielen Fehl- und Nichtzündung waren die Kerzen voll schwarz.

Soweit es möglich war habe ich die Leitungen gemessen und die Kontakte mit Kontakspray versehen. Die Leitungen der Batterien waren völlig intakt. Der Seitenständerschalter kippt sehr spät was ja in Ordnung ist. Nur das dazugehörige Relais konnte ich nicht fremd schalten weil mir die Anschlussbelegung fehlt. Von der Größe und der Gummihalterung her kann das Relais auch nicht dieses Klacken verursachen.

Dann habe ich alles wieder zusammen gebastelt (ohne Tupperware) und bin gestartet. Die ersten 300 Meter war schönes Fahren und aus dem Nichts bremst die Möhre ab und geht der Motor aus - das Display nicht. Diesmal konnte ich das Moped noch im Rollen - ohne Killswitch Aktion - wieder starten und weitere 20 Meter fahren bis sich alles wiederholt inkl. Fehlzündungsknall.
So habe ich unter vielen Knal-starts die Scherbe zurück auf den Hof gejuckelt.
For diese Woche ist erst mal Schrauberpause.

Ich freu mich über weitere Ideen von Euch.

Vielen Dank vorab.


Gruß vom Bruce

[aviun]

Würde auf ein elektrisches Problem tippen, insbesondere den Seitenständerschalter testweise überbrücken.
Wenn Du anfährst geht der Seitenständer leicht nach unten, spätestens bei der ersten Bodenwelle.
Das reicht für Stromunterbrechung bei einem vergammelten el. Mini_Schalter für Wackel_ein_aus schaltungen zu erzeugen.

[Bruce]

Gute Idee.
Auf den Ständer stehend- bei laufenden Motor - musste ich den Seitenständer so 25-30° nach unten drücken um den Motor auszuschalten.
Das heißt ja nicht dass die Kontakte nicht lose sind und während der Fahrt sich berühren.
Das teste ich am Montag mal aus.
Vielen Dank

[flydown]

Einen Hauptständer hast du nicht?
Dann könnte man den Seitenständer auch hochbinden.

[Bruce]

Doch hab ich.
So hab ich doch den Seitenständer geprüft.
Auf dem Hauptständer gestellt, gestartet, gang rein und dann langsam den Seitenständer langsam nach unten ausgefahren bis zum Motor aus.

[wbdz14]

ich hatte zweimal ähnliche Symptome. Einmal war´s das Zündschloß und einmal war ein Kabel durch die Lenkbewegungen unter dem Tank gebrochen. Beweg mal bei eingeschalteter Zündung den Lenker hin und her und schau was passiert.

[Nichtraucher]

Dabei könntest du ein Voltmeter an die Batterie anklemmen.
Dann Zündung an und dann wie empfohlen bewegen, dabei das Voltmeter beobachten, sollte irgendwo eine Verbindung unterbrochen und wieder hergestellt werden, schwankt die angezeigte Spannung.


Gruß
Willy

[Bruce]

Supi.
Danke 4 die Hinweise.
Werde ich mir am Montag vornehmen. Hab mir auch ein Stroboskop ausgeliehen, um zu schauen ob es noch blitzt wenn es aussetzt.
Ich werde berichten.
Wünsche euch ein schönes Wochenende und tolle Ausfahrten.

[Bruce]

So ich bin zurück. Was das Messen ergeben hat, war wie folgt. Batteriespannung war12,4 Volt. Dann habe ich den Motor angelassen und bei Vollgas und Standgas gemessen:
Höchstwert bei Vollgas 14.05 Volt sonst round-about 13.4 - 13.7 Volt. Niedrigster Wert 11.53 Volt.

Darauf hin habe ich das Orakel befragt mit den Stichworten "freewind & low voltage".
In der Tube fand ich ein Short mit den gleichen Makken und Töne, die mir meine Möhre beschert.

https://m.youtube.com/watch?v=q4k3rDQePjI

So bin ich runter in die Garage und habe die Tupperware abgemacht und die Maschine gestartet. Anfangs lief alles gut und dann fingen die Aussetzer an. Sofort habe ich die Temperatur gemessen von dem Gleichrichter - mit der Hand - und der war glühend heiß. Habe es abkühlen lassen. Bin Probe gefahren - ohne Plaste - bei ungefähr 20 Grad und musste feststellen während der Fahrt bleibt der Gleichrichter kalt und die Maschine fährt. So bin ich zurück und habe das ganze noch mal gemacht im Hof stehend. Gleichrichter wird heiß - Maschine setzt aus.

Sinnigerweise hat Suzuki den Gleichrichter direkt neben den Endtopf gesetzt so dass der Richter keinen Frostbrand bekommt. Also mit Plaste halten die Beiden sich gegenseitig kuschelig warm.

Aus den restlichen Leichenteilen meiner ersten MP3 habe ich den Gleichrichter genommen und temporär mit der oem getauscht.

Bei Vollgas 14.65 V - standgas ~ 13.7 Volt.

Läuft ohne Aussetzer im Stand wo der oem schon abgewunken hat.

Der Richter von der 500er mp3 ist breiter als der oem. Ich such mir jetzt ein luftigen Platz dafür und fahr mal ein paar Tage Probe ( mit Plaste natürlich).

Ich werde berichten.

[110515]

Spannungsregler habe ich jetzt schon den dritten in 10 Jahren drin. Die halten scheinbar nicht sehr lange. Nur die Symptomatik wie bei dir ist mir neu. Meine hat zweimal die Batterie stark entladen, bis sie nicht mehr ansprang. Zum Glück beide Male bereits am Zielort angekommen. Unter anderem deswegen fahre ich jetzt sehr gerne mit einem Spannungsmesser in der 12V Dose. Auf diese Weise bemerkt man mangelnde Ladeleistung immerhin zeitnah.

Ich drücke die Daumen, dass der Fehler bei dir jetzt eindeutig und endgültig gefunden ist!

[Doringo]

Spannungsregler habe ich jetzt schon den dritten in 10 Jahren drin. Die halten scheinbar nicht sehr lange. Nur die Symptomatik wie bei dir ist mir neu. Meine hat zweimal die Batterie stark entladen, bis sie nicht mehr ansprang. Zum Glück beide Male bereits am Zielort angekommen. Unter anderem deswegen fahre ich jetzt sehr gerne mit einem Spannungsmesser in der 12V Dose. Auf diese Weise bemerkt man mangelnde Ladeleistung immerhin zeitnah.

Ich drücke die Daumen, dass der Fehler bei dir jetzt eindeutig und endgültig gefunden ist!

hattest Du im mer einen Orginalen Spannungsregler eingebaut oder irgendwas aus der Bucht
ich hatte mit meinen 2 Freewinds noch nie Probleme mit dem Spannungsregler gehabt, und wenn dann habe ich einen orginalen auf Lager

auch von anderen Motorrädern habe ich schon gehört von Problemen mit Spannungsreglern wenn sie einen aus der Bucht eingebaut hatten,
bei einem Motorrad ist immer nach einem Jahr der Accu übergekocht und verreckt weil die Ladespannung viel zu hoch war während der Fahrt