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Moin aus Kolumbien!

Werde mir die Tage eine Freewind Bj 99 kaufen. Mein erstes 'großes' Motorrad, bisher bin ich maximal 180cc gefahren. Plane, sie langfristig als Basis für
einen 'Adventure-Scrambler' Umbau zu nutzen, dh höherlegen, Plastik weg und einige optische Modifikationen. Bevor es ans optische geht, aber erstmal der Motor.

Technisch ist sie scheinbar in gutem Zustand, springt gut an, läuft ruhig, kein verbranntes Öl oder ähnliches. Mechaniker hat sie gefahren und für gut befunden. Da es aber einfach ein altes Motorrad ist, möchte ich gerne mit dem Mechaniker meines Vertrauens den gesamten Motor auseinandernehmen und checken.
Mein mechanisches Verständnis & Geschick hält sich stark in Grenzen, aber ich möchte mit diesem Projekt ja auch etwas lernen.

Ersatzteile sind in Kolumbien reichlich vorhanden (Freewind war hier jahrelang das Polizeimotorrad, jetzt ist es die DR650) und Mechaniker sind günstig.

Nun brauche ich nur noch Tipps aus Deutschland: Wenn ich den Motor sowieso ausneinandernehme (-n lasse), auf was sollte ich besonders achten, was muss am ehesten ausgewechselt werden, was bereitet häufig Probleme?

Freu mich auf eure Ratschläge!

Hi und

Was hat der Motor gelaufen?

Gerade bei dem Motor würde ich sagen: never change a running system.

Außer Ölwechsel, Zündkerzenwechsel, Luftfilterwechsel, Bremsflüssigkeitswechsel würde ich da nicht wirklich was dran machen solange alles einwandfrei funktioniert.

Prüfen, instandsetzen, aufhübschen und schmieren würde ich vieles bis alles: Radlager, Wellendichtringe, Gabel, Lenkkopflager, Kettensatz, Bremsbeläge, Bremsscheiben, Gummistutzen und Schläuche, Kabel und Züge, Rost etc.
Um das alles wirklich schön zu machen, hast du allerhand Beschäftigung.

mein erster Freewindmotor lief über 193000 km bis zum Pleuellagerschaden. In der Zeit hab ich ihn kein einziges mal aufgemacht. Der Ersatzmotor ist jetzt über 170000 gelaufen, Ventilschaftdichtungen sind ein bischen undicht, was beim Starten manchmal für Vernebelung sorgt, aber auch da mach ich jetzt nichts mehr. Wenn sie gut anspringt und läuft, laß den Motor wie er ist.

Ein alter Freund hatte einen Suzuki Laden, er hat mir die Freewind als sehr robust empfohlen.

Ich würde das Ventilspiel prüfen lassen und machen was da schon geschrieben wurde, Ölwechsel und so.

Willy

In meinen Augen gibt es exakt zwei Schwachstellen die man nachsehen kann.
Erstens: Ist der Ventildeckel dicht oder gibt's hier Öl Schwitze? Wenn nicht, gut. Wenn ja, dirko ht oder ähnliches und sauber neu abdichten. Dann spannungsfrei den Motorhalter montieren.
Zweitens: Getriebeausgangswelle, sprich da wo das Antriebsritzel draus sitzt. Hier kann der Simmerring sich unter ungünstigen Bedingungen rausarbeiten. Ölverlust etc. Nicht gut. Hier hilft ein Halteblech. Google spuckt was unter Suzuki Dr650 Se oil seal retainer aus. Kostet wenig, und eliminiert eine mögliche Quelle des Unheils.

Ansonsten kann ich mich nur anschließen. Wenn er gut anspringt, ruhig läuft, kein Öl frisst oder qualmt... Zu lassen! Schonend warm und kalt fahren und die Bude hält.
Alle anderen Stellen geben mehr Potenzial zur Pflege.


Gruß Jonas

im Luftfilterkasten würde ich mal schauen
daran sieht man schon wie das Möp gepflegt wurde
bei mir war der Luftfilter völlig zerbröselt

Kettenspannerdichtung begutachten
bei meiner hatte man da einfach eine Dichtmasse reingedrückt
und nach kurzer Zeit lief da das Öl

Moin Moin!

Kleines Update von mir: Der Motor wurde generalüberholt, es ist etwas Geld geflossen und jetzt läuft er wie ne 1

Ich war die ersten 4 Monate diesen Jahres mit der Freewind in Kolumbien unterwegs um der Quarantäne zu entfliehen und habe ihre Reisefähigkeiten sehr zu schätzen gelernt. Zurück in Medellin möchte ich nun weiter an meinem ADV-Scrambler Traum basteln, d.h. optisch und technisch einiges verändern.

Hierzu eine Frage: Hat hier schonmal jemand ein V-Strom Federbein / Monoshock in der Freewind verbaut? Mir ist ein relativ günstiges BJ 2015 über den Weg gelaufen, und es ist hier eine relativ beliebte Modifikation der Freewind, da die VStrom ajustierbare Preload hat. Gibt es dazu Erfahrungen hier?

Wilbers Federn o.ä. müsste ich importieren und das KOSTET.

LG!

Mal ehrlich, du steckst 'ne Menge Geld in eine höchstvermutlich überflüssige Generalüberholung des Motors und störst dich an 46 Euro Versandkosten D -> Kolumbien?

Ich kenne ja die "TÜV"-Vorgaben dort nicht, aber ein Federbein der DL könnte schon passen bzw recht einfach passend gemacht werden.

Moin,

mein Federbein habe ich auf das zulässige Maß vorgespannt, die Gabel bekam längere Hülsen und bin sehr zufrieden. Das Motorrad liegt stabil und blieb dabei komfortabel. Wenn das Ding also nicht ölt und wippt, würde ich es erst einmal mal so versuchen. Die Dämpfung lässt sich, habe ich gelesen, auch verstellen.
Ich fahre keine Rennen aber trage sie auch nicht um die Ecken.

Gruß
Willy

Danke für eure Antworten!

Zu flydown - Du musst beachten, dass in Kolumbien vieles anders ist:
Arbeit ist hier deutlich günstiger, die komplette Revision und der Wiederaufbau des Motors haben mich EUR 150,- mit einem auf das Motorrad spezialisierten Mechaniker gekostet. Ich bin froh es gemacht zu haben, da vieles zum Vorschein gekommen ist, womit ich nur ungern auf Reisen gegangen wäre (Risse im Vergasergummi, Piston Ring, Schaltgetriebe und EINIGES mehr) und das Motorrad läuft jetzt perfekt.

Ein Federbein von Wilbers kostet mich mind. EUR 500,- mit Versand PLUS 30% Einfuhrsteuer, wir sind hier also bei ca. 650,-, plus Versandzeit dem Risiko dass das Paket im Zoll hängenbleibt, geklaut wird, etc.
Ich kriege ein 2015er VStrom Federbein in gutem Zustand hier für ca. EUR 110,-, und das kann morgen vor meiner Tür sein. Ich bin mir bewusst, dass es nicht an ein neues Aftermarket Federbein rankommt, aber kann mir vorstellen dass es ein deutliches Upgrade zum Original sein könnte. Von daher meine Frage.

Zu Nichtraucher - Danke für deine Erfahrung, die längeren Hülsen klingen interessant!

Hallo,

Da klingt interessant.
Ich glaube Erfahrungen wird hier kaum jemand haben da man in Deutschland sowas eintragen lassen müsste und es somit einfacher ist ein XF-Zubehör-Federbein zu wählen.

In deiner Situation ist einfach ausprobieren wohl das sinnvollste. Der finanzielle Aspekt ist ja kaum der Rede Wert.
Wenn du das testest wäre es toll, wenn du das mal mit dem jetzigen vergleichst. Länge des Federbeins, Motorradhöhe mit und ohne Fahrer. Und natürlich wie dein Eindruck des Umbaus ist.

Lieben Gruss und gutes Gelingen
Marek

Moin Maad!

Stimmt, ich hatte gar nicht bedacht dass Motorradmodifikationen in DE ein ziemlicher Krampf sein können... Hier muss dein Motorrad im Endeffekt nur Bremsen, Blinken und Licht haben in der jährlichen Revision und der Rest ist egal.

Falls jemand Erfahrung mit dem Umbau haben sollte, gerne Bescheid sagen. Sollte ich es wagen, berichte ich hier!

Hi,

Sbc294 hat geschrieben: ↑2. Jun 2021, 20:14 Falls jemand Erfahrung mit dem Umbau haben sollte, gerne Bescheid sagen.

Ich hab den Umbau gemacht!
Allerdings komplett; also nicht nur das Federbein, sondern das ganze Motorrad

Das Einstellrad für die Federvorspannung am DL-Federbein würde bei der XF irgendwo hinter dem Auspuff liegen. So richtig viel Platz ist da ja nicht. Aber wenn der Umbau schon mal gemacht wurde ...
Die Geometrie der Anlenkung wird hoffentlich anders sein. DL-Federung ist nämlich deutlich härter als die der XF, obwohl das Moped schwerer ist.

Gruß
ruhri