Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"?

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willi_the_poo
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Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"?

Beitrag von willi_the_poo »

Hallo,
nach einer Standzeit von 2-3 Wochen meiner vor Kurzem erworbenen FW hat sie einige Minuten gezickt, bis sie endlich ansprang (Ich hatte die Batterie ausgebaut und an einem Ladegerät mit Erhaltungsfunktion). Normal startet sie ganz passabel. Meine Fragen dazu:
- Macht es Sinn, nach längerer Standzeit den Benzinhahn auf "PRI" zu stellen und wenn ja: wie lange?
- Wie weit öffnet Ihr den Choke überhaupt / und nach längerer Standzeit?
Danke im voraus sagt
der Willi
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Loswombolos
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von Loswombolos »

Hallo Willi,
also meine zickt nach 3 Wochen Standzeit auch. Ich schalte dann auf *PRI* um, zieh den Choke auf Maximum, warte ca. eine Minute und laß sie dann an. Wenn sie läuft dreh ich den Benzinhahn wieder auf *on*. Das hat bis jetzt immer funktioniert.

Gruß
Helge
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AoS
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von AoS »

willi_the_poo hat geschrieben: - Macht es Sinn, nach längerer Standzeit den Benzinhahn auf "PRI" zu stellen und wenn ja: wie lange?
Ja, macht Sinn. Bis die Maschine läuft.

Als Erklärung:
PRI flutet die Schwimmerkammer auch ohne Unterdruck, das kann dann was bringen wenn zum einen genug Benzin verdunstet ist damit überhaupt etwas nachlaufen kann. Spätestens wenn der Motor läuft ist genug Sprit in den Vergaser gelangt, dann kann man wieder auf ON oder RES stellen.
willi_the_poo hat geschrieben:- Wie weit öffnet Ihr den Choke überhaupt / und nach längerer Standzeit?
Da der Choke nichts kaputt macht und er seine volle Wirkung bei voller Betätigung erreicht, macht man ihn immer voll auf.

Grüße
Dirk
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Big_A
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von Big_A »

AoS hat geschrieben: Da der Choke nichts kaputt macht und er seine volle Wirkung bei voller Betätigung erreicht, macht man ihn immer voll auf.
Dito. Voll rausziehen, orgeln, Suzi an. Nach etwa 10 Sek. schiebe ich auf ca. die Hälfte zurück um sie bei ca. 2000UpM zu halten. Nach 3-4 Minuten Fahrt kommt er ganz rein. Bei mir zumindest.

Schönen Gruß :)
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bike-didi
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von bike-didi »

AoS hat geschrieben: Da der Choke nichts kaputt macht und er seine volle Wirkung bei voller Betätigung erreicht, macht man ihn immer voll auf.

Grüße
Dirk
Kaputt direkt nicht, trotzdem ist es nicht gut für den Motor, mit herausgezogenem Choke zu fahren. Das Gemisch wird angefettet, das fette Gemisch kondensiert an der kalten Zylinderwand und wäscht das Öl ab - nicht gut!
Bei mir ist der Choke nur beim eigentlichen Startvorgang gezogen, meist springt sie sogar ohne an. Schon beim Anfahren geht der Choke dann wieder rein.
Viele Grüße

Didi

Honda NC 700 X, Belgarda SZR 660, demnächst KTM Duke 390

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AoS
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von AoS »

bike-didi hat geschrieben: Kaputt direkt nicht, trotzdem ist es nicht gut für den Motor, mit herausgezogenem Choke zu fahren.
Vom Fahren sprach ich nicht, sondern vom Starten.

Zumal vermutlich mehr Öl abgewaschen wird, wenn der Motor bei halb gezogenem Choke erstmal gar nicht anspringt und statt zu fettem Gemisch nur unverbranntes an der Zylinderwand bleibt.

Gruß
Dirk
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bike-didi
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von bike-didi »

Hallo Dirk,
meine Antwort bezog sich auch nur bedingt auf Deine Antwort, sondern auf die von Big_A, der Deinen Beitrag zitiert hat und 3-4 Minuten mit Choke fährt.
Viele Grüße

Didi

Honda NC 700 X, Belgarda SZR 660, demnächst KTM Duke 390

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Big_A
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von Big_A »

Jetzt wird hier aber Haarspalterei betrieben... Benzin kondensiert an der Zylinderwand....
Da findet Verbrennung statt! Da is' viel warm :!:
Das Kondensieren des Benzins betrifft den Ansaugtrakt. Dafür gibbet den Choke. Also damit noch genug Sprit im Brennraum ankommt. Und im Ansaugtrakt hat das Kondensieren keinen negativen "Abwascheffekt". Spätestens nach ein paar Sekunden und somit einigen hundert Verbrennungsvergängen, ist der Kolben und die Zylinderinnenwand warm genug, dass da nix mehr kondensieren kann. Davon ab hat die Zylinderlauffläche eine Beschichtung und Motoröl hinterläßt eine Notlaufeigenschaft an den inneren Metallteilen des Motors, die die Auswirkungen eines möglichen Abreißens des Schmierfilms reduzieren. Aber so weit sollte es gar nicht kommen. Weiterhin haben Kolben eines Viertaktmotors zusätzlich zu den Kolben(dicht)ringen auch extra einen Ölabstreifring, der eben verhindern soll, dass Motoröl über den Kolben kommt und verbrannt wird, bzw. dass Kraftstoff unter den Kolben kommt, um dort das Öl zu verdünnen. Es werden also Benzin und Öl mechanisch getrennt.
Läßt Euch hier nicht Bange machen, dass der Choke die Schmierung im Zylinder zunichte macht. Dann wären tausende von Motoren falsch konstruiert und meine Freewind mit ihren grade mal 28tkm schon lange kapott. Ich will nicht bezweifeln, dass Benzin Öl abwaschen kann, das kann es. Aber davon zu reden, dass es gefährlich sei, mit Choke zufahren, weil dadurch der Schmierfilm im Zylinder entfernt wird, ist ganz einfach Unsinn.

So, jetzt muß ich aber mal langsam weiterarbeiten :wink:

Viele Grüße
ALEX.
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willi_the_poo
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von willi_the_poo »

Danke für die erschöpfenden Antworten. Super Forum!
Ich wollte aber gar nicht so eine Grundsatzdiskussion über Sprit im Öl etc. lostreten.
Aber bei der Gelegenheit fällt mir eine Geschichte ein: Als meine jetzige FW Probe gefahren bin, sagte mir der Verkäufer, dass ich sie gaanz lange mit Choke fahren müsse, weil sie sonst im Leerlauf ausgehe. Damals wusste ich es nicht besser, inzwischen weiß ich, dass meist ein paar hundert Meter reichen. Als ich mir nach dem Kauf die Kerzen und den Luftfilter ansah, war mir klar, warum das arme Schätzchen im Leerlauf ausging. Nachdem sie ein paar neue Kerzen bekommen hat und ich den Luftfilter gründlich ausgewaschen hatte, war das Leerlaufverhalten völlig verändert. Einzig geht sie manchmal, wenn der Motor noch nicht ganz heiß ist, im Leerlauf plötzlich aus, bevorzugt, wenn ich gerade anfahren will :(
ruhri
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von ruhri »

Hi,

beim Kaltlaufverhalten und Choke gibt's wohl schon Unterschiede: Wenn ich die Choke zum Anlassen ganz herausziehe, springt sie zwar sofort an und läuft mit 2 - 2.5 TUmdreh.; beim Gasgeben geht sie aber sofort aus. Also muss ich den Choke-Knopf etwas 'reinschieben, dann geht's. Ganz zurück kann die Choke erst nach bestimmt 5 Min. Fahrt. Vorher geht sie aus.

Gruß
ruhri
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willi_the_poo
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Re: Starten nach längerer Startzeit mit Benzinhahn auf "PRI"

Beitrag von willi_the_poo »

Dank der erschöpfenden Antworten in diesem Forum springt meine FW jetzt super an. Mein Chopper, den ich vor der FW hatte, neigte dazu, bei zu viel Choke abzusaufen. Darum war ich bei der FW zu zaghaft. Mit PRI, ganz gezogenem Choke und ein wenig Gas beim Starten springt sie super an. Da will ich nicht meckern. Die Startschwierigkeiten waren also eindeutig ein Bedienfehler. Die FW ist halt kein Chopper...
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