Was passiert wenn 2 linke Hände eine Zündkerze wechseln?

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Jörn
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Was passiert wenn 2 linke Hände eine Zündkerze wechseln?

Beitrag von Jörn »

Hallo erst einmal, ich weiß ja nicht ob Ihr es bereits wusstet, aber ich habe gestern meine Zündkerzen gewechselt.

Arbeitsablauf:
Vorderen Zündkerzenstecker lösen.
Vordere Zündkerze herausschrauben.

Hinteren Zündkerzenstecker lösen
(Verdammt wenig Platz für eine dicken Finger)
Hintere Zündkerze herausgeschraubt.


Neue Zündkerze hinten eingeschraubt.
Zündkerzenstecker wieder aufgesteckt.

Neue Zündkerze vorne eingeschraubt.
Gewinde der Zündkerze Oberflächenbündig mit dem Zylinder abgerissen. :twisted:
Porzelankörper der Zündkerze vorsichtig herausgezogen.

Aber wie bekomme ich das Gewindestück der Zündkerze aus dem Zylinder wieder heraus?
Hat schon mal einer von Euch das gleiche Glück gehabt? :oops:
Wie habt Ihr das Problem gelöst?
Muss ich jetzt wirklich das halbe Moped Zerlegen, damit ich den Zylinderkopf abschrauben kann, um das Gewinde herausbohren zu lassen?
Gibt es vielleicht nicht noch andere Lösungen?


Oder anders gesagt:
Oh heiliger Brummbär hilf :oops:
Bis dann
Jörn
Mr. 300
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Beitrag von Mr. 300 »

Cool bleiben - ist nicht wirklich schlimm ...

Zündkerze abgerissen? Der Sechskant ist weg? Die Kerze, also Porzellankörper und Elektrode draussen und nur noch das Gewinde drinnen?

Auf dem Gewinde sollte kein Druck mehr sein. Mit einem passenden "Etwas" sollte das Gewinde (der Kerzenrest) leichtgängig wieder rausgedreht werden können. Finger, Zange, Linksausdreher - was halt grad zu Hand ist. Aber in die richtige Richtung drehen ...

Viel Erfolg!
... war schon mal da ...
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Hi,

so'n Mist. War bestimmt ein Materialfehler der Kerze und hat mit den 150 Nm Anzugmoment nix zu tuen :wink: .
Ohne die Sache jetzt komplizieren zu wollen: Bist du sicher, dass keine Porzellan-Partikel in den Brennraum gefallen sind ?
Eine Möglichkeit, das Kerzengewinde 'rauszudrehen wäre ein scharfer Meißel. Es sollten sich aber keine Späne lösen.

Viel Erfolg
Gruß
ruhri
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Brummbär
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Beitrag von Brummbär »

Hallo Jörn,

erst mal ruhig Blut! Wenn du der Kerze tatsächlich den kompletten Kragen abgedreht hast, dürfte tatsächlich keine Spannung mehr auf der "Gewindebuchse" sein. Ein Ausdrehen dürfte ohne großen Drehmomenteinsatz möglich sein. Vorrausgesetzt die Kerze wurde richtig angesetzt.
Ich denke ein Problem dabei könnte tatsächlich sein, dass die Dünne Restwandstärke des Gewindes zu einem Aufweiden und somit Verspannen führen könnte, wenn du etwas eintreibst um einen Kraftschluß zu erzeugen. Wenn du z.B. eine Torx-Nuß nimmst, die gerade so nicht mehr rein passt und deshalb mit zärtlichen Hammerschlägen eingetrieben werden muß.
Du könntest daher versuchen etwas mit einem guten 2K-Kleber einzukleben, dessen Ende du wiederum gut packen kannst und damit die "Buchse" auszudrehen.
Grüßle

Brummbär

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wbdz14
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Beitrag von wbdz14 »

dann drück ich mal die daumen, daß du die kerze nicht schief aufgesetzt hattest, und sie nicht deshalb gebrochen ist, weil du versucht hast, sie mit gewalt reinzudrehen. dann ist nämlich das gewinde kaputt und du mußt den zylinderkopf eh abnehmen.

versuchs damit mal: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Links ... deisen.JPG
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

ruhri
Beitrag Verfasst am: Do Jul 17, 2008 8:34 am Titel:
Hi,

... Ohne die Sache jetzt komplizieren zu wollen: Bist du sicher, dass keine Porzellan-Partikel in den Brennraum gefallen sind ?
Eine Möglichkeit, das Kerzengewinde 'rauszudrehen wäre ein scharfer Meißel. Es sollten sich aber keine Späne lösen.
Hallo ruhi.

Ich bin mit sicher das keine Porzelanpartikel im Brennraum liegen.
Gott sei dank !!!
Aber vor der Variante mit dem scharfen Meißel hätte ich doch noch einige Bedenken. Wie Du schon anmerkst, könnten trotz großer Vorsicht kleine Späne in den Brennraum fallen.
Brummbär
Beitrag Verfasst am: Do Jul 17, 2008 10:12 am Titel:
Hallo Jörn,

...
Du könntest daher versuchen etwas mit einem guten 2K-Kleber einzukleben, dessen Ende du wiederum gut packen kannst und damit die "Buchse" auszudrehen.
Die Variante hört sich gut an.
Als Einsatz könnte ich einen zurechtgestutzten alten Inbusschlüssel nehmen.
Wie groß ist eigentlich die Gefahr wenn etwas Klebstoff in die Brennkammer gerät / tropft?
Könntest Du mir eine guten 2K Kleber empfehlen?
Bis dann
Jörn
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Brummbär
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Beitrag von Brummbär »

Hallo Jörn,

einen spez. 2K-Kleber kann ich nicht empfehlen, ist wirklich nicht mein Spezialgebiet. Ich denke er sollte nach Beschreibung seine Stärken im Metallbereich haben. Mehr kann ich hier nicht raten.

Dein Einsatz sollte gerade so reinpassen. Eventuell kannst du vorhandenes Spiel mit ein wenig Watte ausgleichen, die dir gleichzeitig den Kleber aufnimmt und so die Tropfgefahr reduziert.

Vielleicht hast du anstelle eines Imbusschlüssels auch eine alte kleine Nuß.
Eventuell kannst du auch eine etwas größere Schraube nehmen. M10?
Ich habe aus der Ferne gerade keine Idee welchen Durchmesser der Keramikkörper hat. :?
Grüßle

Brummbär

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Beitrag von EsCaLaToR »

Am einfachsten ist doch ein Linksausdreher. Die gibts in jedem guten Baumarkt für wenig Geld, oder man borgt sich einen von nem kumpel.....
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

Danke für die schnellen Antworten.
Ich werde erst einmal in den Baumarkt fahren und mich nach Linksausdreher und / oder 2K Kleber informieren.

Heute Abend steht sicherlich ausgiebiges Händewaschen und ein Freuden-, oder Frustbier an.
Bis dann
Jörn
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Beitrag von EsCaLaToR »

Die drehen sich gegen den Uhrzeigersinn ins Loch, da kann man auch einen Lappen drum wickeln, damit es keine Späne gibt, die sollten wenn schon, aber eh "draußen" bleiben, da eh erst gegriffen wird, wenn das Loch "zu" ist, und man ja links rum dreht, und so die Späner nach oben weggehen, wenn es überhaupt welche gibt. Das Kerzengewinde ist ja recht weich.

Und so sauber wie meinen sollten die natürlich nicht sein.
Ich habe da auch schon (mit Lappen) Zündkerzen rausgeholt. Aber bei Trabbi.




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reni-x
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Beitrag von reni-x »

keine Ahnung ob das klappt:
man könnte auch mit einem Bohrer von oben ein kleines Loch reinbohren und dann einen dünnen 4kannt darin verkeilen (leichter hammerschlag)und gegen den uhrzeigersinn am 4kant drehen.
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Beitrag von Brummbär »

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Hallo Reni-x,

wenn man den Keramikkern raus nimmt, hat man schon das gewünschte Loch. :wink:
Grüßle

Brummbär

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reni-x
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Beitrag von reni-x »

alles klar - hatte noch nie das vergnügen :-)
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

!! ENTWARNUNG !!

So, ich habe mein Freuden-Bier gerade getrunken. :D

Also:
1) Nach Tante L. gegangen und die kaputte Zündkerze reklamiert.
Dort sagte man mir, das ein Umtausch nur mit einer vollständigen Zündkerze möglich ist.
Damit ich auch den Rest (d.h. die "Gewindehülse") dazulegen kann, wurde mir ein Satz Linksausdreher angeboten.
Kommentar des Verkäufers: "Wenn er Ihnen nicht gefällt, dann könne Sie ihn ja wieder Umtauschen" :wink:
2) Erst einmal die seitliche Verkleidung abgebaut, den Linksausdreher angesetzt
(mit leichten Schlägen auf den Kopf (Nein, nicht meiner)) eingetrieben,
Gewindehülse "herausgeschaubt", neune Zündkerze wieder eingesetzt, Seitenverkleidung wieder angeschraubt
und Probefahrt gestartet.
3) Morgen werde ich Tante L. besuchen und die vollständige defekte Zündkerze reklamieren und
den Linksausdrehersatz umtauschen.
(Die Farbe passt nicht zu meinem Wrkzeugkasten :roll: )

Nochmals Danke für die schnelle Hilfe.
Bis dann
Jörn
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Beitrag von EsCaLaToR »

So ein Linksausdreher ist doch klasse, oder?
Ich kenne echt Leute, die kennen sowas garnicht. Die meißeln und bohren da immer Sachen aus, wo ich in 5 Minuten alles draußen hab :roll:
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