Problem Seitenständer für tiefergelegte Freewind

[sonja]

Hallo Leute,

Mir kippt mein Motorad bei nur ganz leich schrägen Abstellflächen um. Ich bin ein kleiner Zwuck . Meine Freewind ist tiefergelegt (vom Vorbesitzer), und der Seitenständer ist einfach abgesägt und verkürzt wieder angeschweißt worden. Kennt ihr eine bessere Möglichkeit für einen weiter ausladenden Seitenständer? Ich bin schon am verzweifeln... Gibts da nicht einen kürzeren Standard-Ständer?

[markus]

Hi,

es gibt einen Seitenständer von Suzuki (www.suzuki.de - Zubehör - XF650). Hier ist die Beschreibung:
Seitenständer, niedrig (Sitzhöhenreduzierung*, mit Gutachten),
Änderungsabnahme erforderlich
Teilenummer: 42300-04822-000
unverb. Preisempfehlung: 58.70 EU

Gruß
Markus

[Susi-Freewind]

Meine Freewind wurde auch vom Vorbesitzer tiefergelegt. Allerdings vom Händler und mit original Tieferlegungssatz inkl. kürzerem Seitenständer.
Mach dir bei dem aber keine zu großen Hoffnungen. Ich musste meine XF schonmal wieder aufrichten, trotz sachgemäßer Tieferlegung. Der Grund: die Tieferlegung verändert die Fahrzeuggeometrie, nur leichte Abweichungen von einer planen Oberfläche mit 0-Neigung, können je nach Bedingung zum Umfallen führen. Bei mir reichte das Abstellen auf feuchtem Kopfsteinplaster. Dringender Tipp: Hauptständer! Wenn du 60 Euro investierst, leg noch 40 drauf und nimm die sichere Variante. Mit Hauptständer kann nichts mehr passieren.

Gruß
Björn

[Brummbär]

Hallo Sonja,

ich kann Susi-Freewind nur zustimmen. Der serienmäsige Seitenständer von Suzuki für tiefergelegte Freewinds ist genau so bescheiden, wie der normale für hohe Freewinds.
Wenn du dir den dringend zu empfehlenden Hauptständer nicht leisten kannst oder ihn nicht so gut findest, weil es mehr Kraft kostet, dann hilft noch das erneute kürzen des Seitenständers. Oder du nimmst eine Feile und feilst am vorderen Anschlag des Seitenständers so lange rum, bis das Teil flacher steht. Also der Seitenständer weiter nach vorne drehen kann.

[Caramba]

Hallo beisammen!

Kann mir jemand von Euch zufällig die Länge des "tiefergelegten" Seitenständers nennen? Ich habe nämlich gerade die Freewind meiner Lebensgefährtin tiefergelegt und möchte den langen Seitenständer durch Absägen und Neuverschweißen weiterverwenden.

Nach dem, was ich hier bisher gelesen habe, ist der originale "tiefergelegte" Seitenständer zwar auch noch zu lang, aber ich hätte dann wenigstens einen Anhaltspunkt für die erforderliche Länge. Ich werde ihn einfach leidenschaftslos einen oder zwei cm kürzer absägen und denke, das sollte passen. Die Feineinstellung kann man ja immer noch über das Feilen am Anschlag vornehmen.

@Sonja:
Und genau das würde ich Dir auch raten. Lass den Seitenständer von einem Schlosser Deiner Wahl nochmals ein Stück kürzen und neu verschweißen und spar das Geld für den kurzen Original-Suzuki-Ständer. Wird auf jeden Fall billiger und könnte vielleicht sogar funktionieren - was es ja bei dem Originalteil offensichtlich nicht tut.

Den Hauptständer finde ich übrigens nicht so empfehlenswert. Wir haben zwar einen dran, und der ist auch zum Reifen wechseln, Kette spannen und fetten, etc. Gold wert, aber für den Alltag taugt der auch nicht. Ich muß mit meinen 70 Karateka-Kilo ;o) schon ordentlich drauftreten und das Heck der Maschine mit Gewalt hochreißen - aber mein 50-Kilo-Frauchen schafft es praktisch gar nicht (und das als Ex-Sportlerin). Das Übersetzungsverhältnis des Hebels ist nur für Schwergewichtler gedacht.

Grüße,
Caramba

[Susi-Freewind]

Vorsicht beim Sägen!

Ich habe einen originalen kurzen Seitenständer.
Dennoch ist eine plane, feste und griphaltige Abstellfläche Pflicht.
Kommt es bei einer Maschine mit "gebasteltem" Seitenständer zu einem Umfaller, lehnt die Versicherung automatisch jegliche Zahlung ab, oder hält sich nach der Regulierung am Verursacher (dem Säger) schadlos.
Meine Maschine wurde begutachtet, die Versicherer kennen die Schwachstellen genau.
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Ich bin selbst der Überzeugung, dass sich mit geschickter Anpassung die Standfestigkeit (auf dem Seitenständer) der XF verbessern lässt (was bitter nötig wäre), aber auch wenn diese Veränderung positive Auswirkungen hat, im Ernstfall zählt die Tatsache, das die Betriebserlaubnis erloschen ist, und somit auch der Versicherungsschutz.

Gruß
Björn

[Caramba]

Moin Björn!

Danke für Deine Bedenken, aber mir wäre mehr geholfen, wenn Du Deinen "originalen kurzen Seitenständer" mal für mich abmessen würdest (von Mitte Befestigungsbohrung bis Mitte "feste und griphaltige Abstellfläche" ).

Danke und ´nen schönen Tag noch,
Caramba

[Brummbär]

Hallo Caramba,

ich sage dir jetzt nicht, wie lange der kurze Seitenständer wo ist.
Das haut nie hin. Weil du garantiert wo anderst messen tust.

Ich verrate dir aber, dass mein silberner Ständer ca. 25mm kürzer ist als mein Schwarzer.
Ich hätte eigentlich 30mm erwartet, da die Freewind ja um 30mm abgesenkt wird.

Die 25mm sind aber wirklich nur ein grober Anhaltswert, da die Messung sehr ungenau war. Der Schwarze ist gerade verbaut. Der Silberene hat noch eine angeschraubte "Verlängerung" dran und lag nur lose in meiner Hand. Damit will ich sagen, dass die 25mm gut und gerne auch 2mm daneben liegen können.
2 cm mehr würde ich auf keinen Fall absägen, das ist sicher viel zu viel.
Getrennt wird der Ständer natürlich unterhalb der Federanbindung und oberhalb des Seitenauslegers für die Bedienung.

[Caramba]

Moin Brummbär!
Na, das war ja wenigstens mal der Versuch einer lösungsorientierten Antwort. :beifall:
Ansonsten sind die Freewind-Fahrer wohl eher ein schweigsames oder problemzentriertes (Hi, Björn! *g*) Völkchen...

Wie auch immer, ich werde demnächst den Flexer geben und den vermaledeiten Freewind-Seitenständer scheibchenweise tiefersägen. Dann werden wir mal schauen, bei welchen Maßen das original fehlkonstruierte Teil seiner Aufgabe gerecht wird.


Grüße,
Caramba


Nebenbei bemerkt:
Hallo Sonja, irgendwie vermisse ich hier ein wenig Feedback von Dir. Hast Du Deine Freewind mittlerweile verkauft oder die ultimative Antwort auf Deine Frage anderswo gefunden?

[Tigerente]

Hallo!

Wir haben mittlerweile drei Seitenständer.
Einen original kurzen von Suzuki, einen gekürzten und einen langen. Letzter ist nun verbaut.
Was aber meine Vorschreiber schon meinten. Länge selbst ermitteln!!!
Mit Promoto Gabelfedern vorne und Wilbers Federbein hinten passt nun auch der lange Seitenständer. Mit Serienfederbein war der gekürzte Lange im Einsatz.
Länge also wirklich am besten selbst ermitteln! Und wer sich mit dem Schweißen unsicher ist, lieber einen Fachmann dranlassen.
Netter Albtraum: Freewind Seitenständer bricht und auf dem Feldberg legen sich daraufhin 30 Moppeds auf die Seite. (Dominoeffekt)

Herzliche Grüße aus Frankfurt-Zeilsheim

Jörn

[Caramba]

Hi Jörn,

danke für Deinen Beitrag!

Klar, je nach Abweichungen vom Serienzustand des Fahrwerkes variiert die benötigte Länge des Seitenständers. Da die meisten Fahrzeuge aber mit Serien-Dämpfern und -Federn unterwegs sein dürften, wäre es halt interessant, für diesen (Standard-)Fall die korrekten Abmessungen festzustellen und für die Nachwelt hier im Forum zu hinterlegen.
Und auch klar, nicht jedes Serienfahrwerk gleicht dem anderen, aber die diesbezüglichen Auswirkungen auf die Länge des Seitenständers dürften im Bereich plus/minus wenige mm liegen. Für die Praxis bedeutet das: man schneidet einen Hauch mehr ab und dann steht die Fuhre halt im Zweifelsfall etwas steiler. Sch...egal!

Fakt ist jedenfalls, daß das Ding im Originalzustand zu lange ist (wirklich JEDE Freewind, die ich bei der jetzigen Motorradneukaufphase besichtigt habe, hatte die Kratzer auf der rechten Seite ), und damit gekürzt werden muß. Ebenfalls Fakt ist, daß man dabei etwas vom Schweißen verstehen sollte - oder eben jemanden bezahlen muß, der etwas davon versteht. Aber auch die originalen Seitenständer wachsen nicht in der Form auf dem Baum, sondern wurden zusammengeschweißt, also was solls?

Sobald ich mal aus Versehen früher von der Arbeit komme, gehe ich das Problem an und lasse Euch am Ergebnis teilhaben.

Grüße, Caramba

[Tigerente]

Hallo Caramba!

Ich glaube, dass bei der Serien-Freewind zwei Punkte zusammen kommen. Zum einen der etwas steile Winkel der Maschine bei Benutzung des Seitenständers, zum anderen das starke Ausfedern des Serienfederbeines.
Holger von HZS führte es uns vor: Freewind auf dem Seitenständer, einmal auf die Sitzbank hinten gedrückt, losgelassen und der Seitenständer hatte vom Boden abgehoben. Umso glücklicher waren wir, dass beim Gebrauchtkauf der Vorbesitzer den Serienseitenständer schon gekürzt hatte. Und tiefergelegt muss sie auch einmal gewesen sein, sonst wäre der ganz kurze Seitenständer nicht auch noch dabei gewesen.
Übrigens, mit Promoto vorne und Serie hinten hatte der gekürzte "Lange" noch gereicht, mit Wilbers hinten nicht mehr.
Von Holger stammte auch der Tipp, die Freewind auf dem Seitenständer immer mit eingelegtem Gang zu parken.
Und mit dem Schweißen wollte ich niemandem zu Nahe treten, ich habe es nur selbst schon erlebt (in der 80ern vor der Schule). Meine RD80LC II war Gott sei Dank an einer anderen Stelle geparkt.

Herzliche Grüße

Jörn

P.S. Das waren übrigens meine einzigen positiven Erfahrungen mit Holger. Wegen meiner DR650RE haben wir uns mächtig in die Wolle gekriegt. Nicht das jenmand glaubt, ich will hier für HZS Reklame machen. Mit nichten (und Neffen)!

[Tigerente]

... Dringender Tipp: Hauptständer! Wenn du 60 Euro investierst, leg noch 40 drauf und nimm die sichere Variante. Mit Hauptständer kann nichts mehr passieren. ...

Hallo Björn,

der Hauptständer nützt Dir auf einer aufgeweichten Treffen-Wiese nichts. Da muss der "sichere" Seitenständer (mit guter Unterlage, z.B. ein Stück Alu-Riffelblech mit Schnur zum "Angeln") her halten!

HG aus FRA

Jörn

[Tron]

Hallo Tigerente, das muß mal erklärt werden!?!

Wie soll das mit dem "sicheren" Seitenständer den nun funktionieren.
M.E. hat Björn recht, es geht nichts über einen stabilen Hauptständer.
Zwar hab ich aufgrund meiner Körpergröße keinen Tieferlegungssatz, vielmehr bräuchte ich das Gegenteil, doch selbst auf einer nassen Wiese bevorzuge ich den Hauptständer. Bei der großen Ausgabe ist eine Querstrebe vorhanden. Ist der Boden wirklich matschig, dann sinkt die Suzi bis max. an diese Strebe und steht mit ihren "Füßen" fest im Boden.
Da müßte man die Kiste einbetonieren, um den Stand noch sicherer zu machen.
Und mit der richtigen Technik ist Auf- / Abbocken auch kein Problem, selbst im zuvor beschriebenem Gelände.

Gruß

Michael

P.S.: Von mir aus könnte sie noch ein Stück höher sein, wenn die Geometrie noch stimmt.

[Caramba]

Hi Tron!

Wenn ich da als alte Schlamm-Sau mal meinen Senf dazu geben dürfte: das Problem des Hauptständers auf unbefestigtem Untergrund liegt zum einen an der Zufällligkeit, eine horizontale Stellfläche für die beiden Ständer-Beinchen zu haben und zum anderen an der Gefahr des Einsinken der Beinchen.

Im ersten Fall zieht sich das Moped beim Aufbocken schräg, was je nach Schrägstellung und Schreckhaftigkeit des Fahrers meist noch gutgeht (aber auch da habe ich schon gestandene Männer fluchend auf ihren (meistens nach rechts - vom Körper weg) umgefallenen Karren liegen sehen.

Im zweiten Fall setzt sich die ganze Fuhre bösartigerweise ganz langsam solange, bis Vorder- UND Hinterrad gleichzeitig am Boden stehen. Dann fehlt nur noch ein kleiner Windhauch und die Karre liegt im Dreck. Diesmal aber im Regelfall, nachdem der Fahrer schon lange aus dem Sichtfeld verschwunden ist. Und daß irgendjemand, der dies zufällig beobachtet hat, deine Kiste aufhebt, um das Austreten von Benzin und/oder Öl zu verhindern kannst du getrost vergessen.

Deshalb ganz klar: im Gelände gehört das Möppi auf den Seitenständer - oder zur Not mit einem Lenkerende gegen einen Baum, eine Mauer o.ä. gelehnt. Und, @Tigerente: eingelegter Gang ist bei mir eh obligatorisch, aber vielleicht hängt das auch damit zusammen, daß ich oft Gespann fahre. Da gibt´s halt weder Ständer noch Handbremse...