Leerlaufdüsen vergrößern?

[Nichtraucher]

Hi,

hat mal jemand auf größere Leerlaufdüsen gewechselt um das Konstandfahrruckeln zu minimieren?

Ich wollte mir 25er bestellen weil ich den Eindruck habe dass die Maschine zu mager läuft.

Gruß
Willy

[wbdz14]

Konstantfahrruckeln, d.h. du hast das Gas ein stück geöffnet und versuchst mit konstanter Geschwindigkeit zu fahren. Da ist also hauptsächlich die Hauptdüse mit der Spritversorgung beschäftigt. Bei Drehzahlen um und unter 3000 Touren ist das in höheren gängen bei einem Einzylinder normal, eine ungleich gelängte Kette verstärkt den Effekt. Wenn du sonst nichts geändert hast, was die Gemischaufbereitung beeinflußt (z.b. Luftfilter), würd ich davon abraten, die Leerlaufdüse zu vergrößern. die Kerzen werden dir sonst schnell verrußen. Überhaupt würd ich erstmal das Kerzenbild begutachten.

[Nichtraucher]

Hi,

so wirklich normal ist es vielleicht bei einigen neueren Einzylindern, für mich ist es das erste Mal dass ich darüber klagen kann. Meine alten SR500, XT 500, XL 500 liefen sauber, auch einer SRL 650 war dieses Verhalten fremd. Natürlich mochten sie niedrige Drehzahlen auch nicht aber sie hatten keine Aussetzer wie die XF. Es fühlt sich einfach so an als würde sie teilweise nicht zünden, denke aber nicht dass es an der Zündung liegt.

Denn der Motor läuft runder desto wärmer er ist, dann wenn er richtig heiß ist kann ich im 5. Gang mit 2500 Umdrehungen fahren, sogar vorsichtig beschleunigen ohne dass er irgendwie zuckt, oder ungehalten auf die Kette einwirkt.

Fahre ich lange mit gezogenem Choke, läuft sie auch in nicht so warmen Zustand sauberer, ich kann sie dadurch, dass ich den Choke langsam ziehe, sogar völlig ruckfrei beschleunigen. Darum denke ich dass sie zu mager läuft denn bei wenig Gas geht ja doch einiges über den Leerlaufkanal, also das Teillast System.
So ist es auch in der Wartungsanleitung Seite 4.7 zu lesen.
Dazu kommt dass sie merkwürdig sparsam ist, bei (für mich) normaler Fahrweise sind 4L /100km die Regel, fahre ich betont sparsam kommt sie locker unter 4L.
An Dreck in den Düsen glaube ich nicht, dazu ist die ganze Kiste zu gut in Schuss, der abgelassene Sprit war auch makellos. Nachsehen werde ich natürlich wenn ich die Vergaser raus habe, doch ich hätte die neuen Düsen dann gern schon liegen.

Jetzt bei diesen Temperaturen ist sie im Grunde gar nicht fahrbar, erst wenn ich sie richtig warm habe geht es einigermaßen, Spaß macht es aber nicht darum habe ich sie über Winter still gelegt.

Vor 14 Tagen habe ich die neue 400er Einzylinder Benelli kurz gefahren, ist zwar von der Leistung her kein Vergleich aber was den Motor angeht, sehr viel angenehmer zu fahren.
Wenn ich die Ruckelei nicht in den Griff bekomme, werde ich mir im Frühjahr die Benelli holen und die XF wieder abgeben. Wäre schade weil mir die XF sonst viel Freude macht, tadellos im Zustand, handlich, gut liegend und dabei sehr komfortabel, eigentlich ein tolles Motorrad, ich fahre es lieber als die alte CB 750 oder die BMW aber das Geruckel geht mir echt auf den Sender.

Achso, das Kerzenbild ist gut, für meine Fahrweise aber eher einen Taken zu hell.

Gruß
Willy

[Xplorer]

Wenn sie im Leerlauf ordentlich läuft, bei Vollgas ebenfalls gut geht und auch bei längeren Vollgasetappen nicht stottert ist schonmal viel Wert. Dann kommt genug Sprit, Schwimmer sollte passen, ebenso der Leerlauf. Wenn sie bergab sehr viel Fehlzündungen produziert, stell mal die Leerlauf-Luftschrauben ein bisschen mehr auf fett. Ein bisschen knallen Einzylinder immer, aber wenn sie dabei nur am schießen ist, läuft da was zu mager.

Sind Krümmer und Topf original? Dann sollten die verbauten Düsen ausreichen.

Wenn also Leerlauf und annähernd Vollgas passen, sind Leerlaufdüsen und Hauptdüsen passend.
Um im Teillastbereich etwas anzufetten, würde ich beiden Düsennadeln eine Kerbe höher hängen und mal testen ob es besser wird. Diese sind größter Einflussfaktor in diesem mittleren Arbeitsbereich.

Ansonsten prüfen ob der Lufi sauber ist und ob die Abgasanlage dicht ist. Ebenso mal die Gummi Flansche am Vergaser mit Bremsenreiniger absprühen. Das alte Spiel.

Tatsächlich passt die Werkeinstellung der Vergaser meist. Aber manchmal eben auch nicht, denn ein wenig Streuung ist immer gegeben und da ist die Düsennadel immer ein guter Ansprechpartner für Optimierung.

Berichte gerne mal ob du was erreichen konntest. Wäre schade um die xf. Is ein absolut zuverlässiges und spaßiges Gefährt.

[Nichtraucher]

Hi,

das Standgas habe ich auf etwa 1300 stehen, ginge noch etwas tiefer aber ehe sie mir an der Ampel oder da wo es ungünstig ist ausgeht lasse ich es so. Vollgas ist nicht meine Welt aber um zu wissen was geht und sie mal richtig durch zu pusten, (sie war ihr Leben lang gedrosselt, ich habe sie erst im Sommer mit anderen Schiebern ausgerüstet) bin ich auf die Autobahn.
Dauervollgas ist kein Problem und mit mir aufrecht sitzend (1,85m 113Kg) macht sie in der Ebene gute 155, geht auch auf mit Anlauf 160, wenn es günstig wird sogar drüber. Hielt es auch etwa 20 Minuten klaglos durch, dann hatte ich die Faxen dicke.
Danach lief sie wie ein Glöckchen und seidenweich, jedenfalls für einen Einzylinder.

Filter ist neu, Auspuff original und dicht, Ansaugflansche auch, da habe ich zuerst nachgesehen, die Leerlaufschrauben habe ich weiter heraus gedreht, seitdem läuft sie besser als zu Anfang als ich sie hatte. Es müsste eigentlich, wenn ich die Zeichnung richtig lese, mehr Sprit zugeben wenn ich die Schrauben raus drehe.

Knallen tut sie nur gelegentlich.

An die Schiebernadeln dachte ich auch schon aber ich meine dass ich um dadurch etwas zu beeinflussen zu wenig Gas gebe, es brauch nicht viel Drehung am Gasgriff dass sie, für ihre Leistung, gut nach vorn geht. Meine BMW /6 hat knapp 50 PS und die beschleunigt recht ähnlich auch wenn sie oben herum etwas schneller ist, ich hocke aber auch eine Etage tiefer als auf der XF.

Da es eine ordentliche Fummelei ist bis die Vergaser raus sind würde ich dann halt gleich die Düsen wechseln wollen.
Wie sind die Nadeln eigentlich in den Schiebern fixiert?

Im Winter werde ich nur basteln und pflegen, fahren tu ich nur selten und wenn dann die kleine MZ.

Der W201 ist übrigens ein schöner Klassiker, meine Frau hatte 20 Jahre einen 202 und ebenso lange haben wir einen R107.

Gruß
Willy

[Xplorer]

Den 202 habe ich nie wirklich gemocht. Hat mich nie gepackt. Zu nüchtern. Aber ein R107 <3
Und ja. Der Baby Benz macht jedes Mal wenn man einsteigt Spaß. Gemütlich und einfach Auto pur.

Zurück zum Thema.
Wie viel Gas gibst Du denn wenn es Probleme gibt? Leerlauf 0 und Klappen auf 10 mal angenommen.

Die Nadeln haben Kerben in die ein kleiner Sprengring fasst. Dann noch eine Unterlegscheibe meine ich und ein Plastikring. Das Ganze wird von oben durch die Öffnung im Schieber gesteckt und unten in die Nadel Düse. Oben Drau sitzt die Schieberfeder und der Deckel, welcher alles verschließt.

Ja, der Ausbau ist fummelig. Vor allem für einen BMW Fahrer Aber wenn man es ein paar Mal gemacht hat geht es fix. Frag nicht woher ich das weiß.
Wenn aber Lufi und Auspuff Anlage original sind, würde ich erstmal die Nadeln eine Kerbe nach oben hängen. Dadurch ist der Spalt von Nadel und Düse größer. Die ganzen düsen und ihre Aufgabenbereiche gehen ja auch fließend ineinander über. Heißt schon bei leichtem Gas kommt diese Komponente ins Spiel.
Setzt du gleich größere Düsen ein ohne den Rest anzupassen, läuft alles unnötig fett.

Meine hat einen Twinair Filter, größeren Edelstahl Krümmer und einen Sebring Pott. Ich habe Lld und HD je 2,5 größer. Nadel müsste auf original geblieben sein. Läuft so gut.

[Nichtraucher]

Ja, nüchtern ist der 202 aber 20 Jahre und 240000Km hat er uns, mit kleinen Problemen aber doch angenehm begleitet, den Mokka den meine Frau sich gekauft hat, fahre ich nur in der Not. Das Ding ist hart, unübersichtlich und mit Dingen überladen die wir nicht nutzen aber anders gab es ihn nicht zu kaufen.

Die XF bockt mit ganz wenig Gas, sagen wir mal ich will 60Km/h halten, ziehe ich dafür den Choke, macht sie es ruckfrei, gebe ich normal Gas, was ja dann nur minimal ist, (Klappen auf 1 oder 2) geht das Gezappel los. Meist fahre ich dann im 3. Gang.
Beschleunige ich zügig durch, (Klappen auf 5, 6 oder mehr) dann läuft sie ruhiger aber es ist dann für mich schon zu starkes Beschleunigen, ich nehme lieber langsamer Fahrt auf.

Die Schieber hatte ich schon raus als ich von 34 auf 48PS gewechselt habe aber an der Nadel war ich nicht weil ich keinen Grund sah sie zu verstellen.
Da gibts ja verschiedene Konstruktionen, bei meinem Bing ist die Nadel nur geklemmt, die drehe ich etwas und kann sie dann verschieben, eine andere muss ich heraus nehmen und einen Klemmring umsetzen. Die Aufgabe der Nadeln ist mir schon klar, ich dachte nur nicht dass sie bei so wenig Gas und Drehzahl schon derartigen Einfluss nehmen.
Wie schon geschrieben, mit Choke, dann bleiben die Klappen ja zu, läuft sie über diese "Nebenkanäle" sauber.

Was den Ausbau der Vergaser angeht bin ich, die BMW mal beiseite, einiges gewohnt und sowohl bei der Four als auch bei einer alten GL1000 dürfte es schneller gehen als bei dem kleinen Einzylinder XF. Am meisten stört mich der ganze Plastekram bis ich endlich den Tank abnehmen kann.

Vielleicht hänge ich die Nadeln um und mache die Probefahrt dann mal ohne das Zeug wieder komplett anzubauen. Werde sie mir die Tage mal auf die Bühne stellen und dann nach und nach bei gehen aber fahren erst wieder wenn es wärmer wird.

Gruß
Willy

[Xplorer]

Hey Willy,

ich habe den Vergaser immer ausgebaut ohne Tank und Verkleidung zu demontieren. Nur die Sitzbank runter, sowie die seitlichen Abdeckungen vorne wie hinten. Lufi Kasten lösen, (zwei Schrauben) und wenn die Gummi Flansche los sind, beherzt nach hinten ziehen. Das hat knapp gereicht. Vielleicht einen Versuch wert.

Einfluss der Einzelkomponenten sieht man hier ganz gut. Sollte aber bekannt sein. Ich bin ja auch kein Vergaser Profi, habe aber durch Probleme schon öfter mal selbst Literatur bemühen müssen. Ich hoffe es hilft. Ich drücke dir die Daumen. Nervt wenn der Hobel nicht rennt.

https://www.2rad.nrw/project/duesennade ... instellen/

[Nichtraucher]

MZ ES250/2 mit Bing Vergaser.

Damit habe ich keine Probleme, meine ES2 hatte allerdings einen Mikuni Nachbau, den anzupassen war kein Problem weil man es praktisch unterwegs machen konnte. Bei der kleinen TS die ich aktuell noch fahre ebenso, anhalten, Vergaser abziehen, Düse tauschen oder Nadel umhängen und weiter. Da reichte eine Tour mit einigen Düsen und einem Schlüssel nebst Schraubendreher.

Aber wie geschrieben, ich versuche es mal mit der Nadel.
Ein Kauf der Benelli käme sowieso erst im Frühjahr in Frage.

Gruß
Willy

[Bernd der Zweite]

Hallo Willy, ich habe bei meiner XF die gleichen Probleme gehabt mit dem Schiebe ruckeln wie Du. Mit Choke läuft sie sehr gut, ohne Choke nur Schiebe ruckeln zwischen 2000 bis 4000 U/min. Ich wollte auch schon probieren die Düsennadel umzuhängen, wie Du es vorhast.
Ich habe jetzt meine Ventile erstmal gescheckt und festgestellt, dass die Einlass Ventile zu eng waren. Deswegen habe ich sie jetzt alle eingestellt. Ich habe auch die Synchronisierung der beiden Vergaser überprüft, die war aber soweit ok. Heute bei der Probefahrt habe ich festgestellt, das das Schieberuckeln zu 95% verschwunden ist. Gefühlt hat sie jetzt auch mehr bums über das Drehzahlband bekommen. Also mit der Erkenntnis würde ich vorschlagen, erst mal die Ventile überprüfen, bevor Du am Vergaser andere Einstellungen vornimmst. Nur mal so als Vorschlag.

Auch bei meiner Sachs Roadster 650 ( gleiche Motor) ist kein schiebe Ruckeln festzustellen.

Gruß

Bernd

[Nichtraucher]

Hi,

die Ventile sind laut mitgegebener Rechnung vor nicht einmal 3000Km eingestellt, bzw. geprüft worden, da sie auch nicht knallt und eine heftige Kompression hat, bin ich da erst einmal von wech geblieben.

Gruß
Will

[Chefschrauber]

Als ich dein Problemgelesen habe, sind mir auch als erstes die Ventile eingefallen. Ist ja kein wirklicher Akt das bei der Freewind zu prüfen.

Heftige Kompression durch falsch eingestellte Ventile? Zu eng eingestellt oder was meinst du damit?

[Nichtraucher]

Was ich meine ist dass bei zu engem Ventilspiel die Kompression leidet, das Standgas wird unruhig und lässt sich nicht mehr richtig einstellen.
Da meine XF aber eine sehr gute Kompression hat, auch wenn sie heiß ist, sich das Standgas auf 1200 Umdrehungen herunter drehen lässt und der Motor dann immer noch gut läuft, bin ich geneigt der Rechnung über die Prüfung des Spiels, vor wenigen tausend Kilometern, zu glauben.

Normal ist es immer meine erste Handlung eine komplette Inspektion durchzuführen, vor allem wenn ich einen zerfallenen Luftfiltereinsatz, eine zu stramme Antriebskette und eine nicht entfernte Leistungsreduzierung feststelle.

Aber wenn ich die Vergaser raus habe, prüfe ich auch die Ventile, über Winter wird die XF ja nicht bewegt, hat also etwas Zeit.

Willy

[Nichtraucher]

Hi,

habe mich heute mal aufgerafft und die Vergaser ausgebaut, alles sauber gemacht, die Nadeln etwas höher gehängt und wieder eingebaut. Ich hatte ja schon einige Vergaser ausgebaut, bei der XF muss ich es nicht nochmal haben, dagegen sind Honda Vier und sogar Sechszylinder ja Kinderkram.

Die Ventile habe ich auch gleich geprüft, die stehen gut.

Am WE soll das Wetter besser sein, da mache ich mal eine kurze Probefahrt.

Gruß
Willy

[Nichtraucher]

So,

Wetter ist besser und die Probefahrt ist zu meiner Zufriedenheit verlaufen. Ich kann die Maschine nun auch ruhig mit wenig Gas beschleunigen ohne dass sie bockt, ab etwa 65 rollt sie sogar ruhig im 5. Gang dahin, man darf sie natürlich nicht fordern aber einfach so, ohne Belastung die Geschwindigkeit halten, ging vorher gar nicht bei dem Tempo.

Nun darf sie die Saison erst einmal bleiben, vom Fahrverhalten ansich bin ich ja recht angetan.

Gruß
Willy