www.xf650.de

Hallo liebe Freewind Community,

wie ihr evtl. schon meiner Vorstellung entnommen habt, bin ich seit knapp 2 Wochen Freewind Besitzer, Fahrer und Schrauber

Da die Freewind aus dem Auspuff ein ordentliches Gewitter abgibt und stark ruckelt (fühlt sich an wie Zündaussetzer) - vor allem bei Drehzahlen um 3-4.000, habe ich beschlossen ins kalte Wasser zu springen und mit fast 0 Ehrfahrung, den Vergaser auszubauen, zu reinigen (ich habe eine kleines Ultraschallgerät), mit einem Reparatur-Set von Woembi zu aufzufrischen und neu einzustellen.

Da ich das erste mal mich an einen Vergaser traue, und auch keinen Vergleich zu einen ordentlichen habe, würde ich mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet.

Ich würd zuerst ein paar Bilder reinstellen, evtl sehen eure erfahren Augen, was ich bei dem Vergaser beachten sollte, was evtl defekt ist oder.

Was mir auffällt, ist das die 2 Schrauben vom linkten Vergaser (Drosselklappe?) oxidiert sind und die 2 rechten nicht.

Könnte das auf Undichtigkeit zurück zu führen sein ? Evtl ein undichter Ansaugstutzen ?

Dieser eine Gummistöpsel sieht rissig/spröde aus.. sollte diese gewechselt werden oder spielt das keine Rolle ?

Reichte es, wenn ich die 2 Deckel oben demontiere, die 2 Schwimmerkammer abschraube und die Düsen rausdrehe und dann in Ultraschallbad reinige oder müssen beide Vergaser vorher von einander getrennt werden ?

Ist das ein Benzinfilter ?

Muss dieser gereinigt werden ? Wenn ja, wie macht ihr es ?

Bei der Demontage vom Vergaser, ist mir dieser eine etwas größerer Schlauch aufgefallen, welcher vom Luftfilterkasten nach vorne Richtung Lenker geht, und dann mit einem Verbindungsstück und einem weiteren schlauch wieder zurück zum Motorgehäuse geht.

Was ist der Sinn von dem Schlauch ? und wieso macht dieser einen so großen Umweg und geht nicht direkt vom Kasten zum Motor (ca 10cm) und macht stattdessen einen Umweg von ca 50cm.

Habe das Verbindungsstück geöffnet und dann kam mir eine Milchige Flüssigkeit entgegen.. soll das so oder muss das entleert werden ?

Dieser Schalter kann im Winkel verstellt werden, ist es wichtig, dass ich diesen beim Zusammenbau im selben Winkel wieder einbaue oder ist es egal ?

Was macht dieser Schalter/Sensor oder was auch immer es ist ?

Nachtrag: hab herausgefunden, dass das der DROSSELPOSITIONSSENSOR ist.
Wisst ihr wie man diesen Poti richtig einstellt ?

ist da der Gumminippel gerissen und vielleicht undicht ?
müsste so ein Anschluss zum synchronisieren des vergasers sein wenn ich mich nicht irre,
bei meiner Suzuki Bandit am Vergaser ist so ein Nippel mal weggeflogen und dann patschte der Motor
weil der Vergaser da Nebenluft anzog

Hallo,

also im Großen und Ganzen muß ich sagen, sehen deine Vergaser noch richtig gut aus.

So, mal rückwärts.
Ja, dieser Stopfen deckt einen Unterdruckanschluß ab. Dort zieht's also ordentlich Nebenluft, wenn der fehlt oder kaputt ist. Sieht tatsächlich eingerissen aus. Das kannst du ja nachsehen, wenn du versuchst, ihn abzubekommen. Den Nippel kannst du dann für die Vergasersynchronisation verwenden.
Ich würde an dem übrigens, wie bei Schläuchen auch, nicht einfach wild dran ziehen, sondern erstmal drehen, um ihm auf seinem Sitz zu lockern. Ist ein Schlauch verhärtet, sich verformt o.ä. sollte er natürlich ersetzt werden.

Der Schalter ist tatsächlich das Drosselklappenpotentiometer. Teilt also der CDI die Öffnung der Drosselklappen mit. Einstellen geht so:
https://www.dropbox.com/scl/fo/nuvzcmbi ... l1od0&dl=0.

Der Schlauch ist die Kurbelwellenentlüftung. Damit werden Druckunterschiede, die im Kurbelgehäuse durch die Volumenänderungen durch die Kolben-Auf-und-Abs entstehen über den Luftfilterkasten ausgeglichen. In dieser Luft ist natürlich auch etwas Öl, zusammen mit dem Wasser aus der Luft (-feuchtigkeit) wird das dann milchig. Solange das nicht zu ölig wird, ist alles gut, ansonsten ist der Ölabscheider kaputt. Das ist aber eigentlich nur eine kleine Extrakammer im unter dem Schlauchanschluß, sollte also unkaputtbar sein. Sieht bei dir aber gut aus.

Benzinfilter wird nicht gereinigt, sondern getauscht. Kostet auch nicht viel.

Über die Oxidation der Schraube der Drosselklappen mach dir keine Gedanken. Mache die einfach so sauber, wie es geht. Nur rausdrehen würde ich die nicht, die sind als Sicherung gequetscht. Also wenn man sich ärgern möchte, kann man natürlich auch die Drosselklappen ausbauen und im folgenden die Drosselklappenwellen. Die sind auch mit C Ringen abgedichtet, die natürlich auch spröde werden können. Würde ich aber nicht machen.
Trennen würde ich die Vergaser allerdings schon, natürlich Deckel ab und die Membranen darunter auf Risse und Verformungen kontrollieren.
Dann Schwimmerkammerdeckel abmachen Düsen und Mischrohre ausbauen und durchpusten. Naja, gucken, wie lange die im "Benzin" gestanden haben. Wie schon irgendwo geschrieben, bin ich kein Fan von Ultraschallreinigung. Schon gar nicht von solch kleinen Haushaltsgeräten. Da brauchts schon welche mit Heizung und Leistung. Dazu passenden Reiniger.
Nimm dir eine Spritze mit Benzin und vielleicht einem Schlauch drauf und drücke durch alle Öffnungen Benzin durch. Bremsenreiniger geht auch. Dann nochmal durchpusten. Also auch die Düsen für Haupt- und Nebenluft luftfilterseitig .Die CO Schrauben mußt du sowieso erstmal vorsichtig in ihren Sitz schrauben und dir die Zahl der Umdrehungen merken oder aufschreiben. Dann mannst du auch gleich Benzin durch die Leelaufdüse drücken. Das muß dann aus den kleinen Öffnungen der Überströmkanälchen bei der geöffneten DRosselklappe austreten.
(Ganz ehrlich, mach mal nur einen Schwimmerkammerdeckel ab. Wenn dich daraus der Grünspan nicht gleich anfällt, bau alles wieder zusammen, dichte diese Kappe ab und mach ne Probefahrt. Ist da Grünspan drin, sollten eh mindestens die Düsen ersetzt werden. Der greift das Messing an und macht die Maße kaputt.)

Wenn die Vergaser getrennt wurden, sollten diese nach Zusammenbau auch synchronisiert werden. Die meinungen bei einem Einzylinder dazu gehen auseinander, ich würde es machen. Schon der Ordnung halber.