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Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 16. Jan 2011, 16:45
von Delirium_Driver
Hallo,
ich würde mich über kompetente Hilfe von euch freuen:
Nachdem ich letztes Jahr meine TL1000S in den Leitplanken zerlegt habe, suche ich jetzt ein neues Motorrad.
Anspruchsprofil ist:
- Kostengünstig im Unterhalt (so ein Supersportler frisst einem bei hohen Jahreslaufleistungen die Haare vom Kopf

)
- Robust und anspruchslos
- Preis maximal bis 3.000€
- Wendig und unkompliziert zu fahren
Mein Einsatzzweck sind vor allem (meist betonierte, manchmal auch bloß geschotterte) Feldwege, Alltagseinsatz für Fahrten zur Arbeit, Stadteinsatz. Längere Autobahnstrecken (300-700km) fahre ich vielleicht 4-5 Mal pro Jahr- das sollte sie auch abkönnen.
Nachdem ich mal mobile angeworfen habe, wurden für meinen (mit Motorrädern wohl recht dünn bestückten) Umkreis neben einigen BMW F650, Honda Dominator, älteren TDMs und Aprilia Pegasos auch einige Freewinds angezeigt (die mir bisher gar nicht so geläufig war).
Was meint ihr- trifft die Freewind mein Anforderungsprofil? Wie schlägt sich im Gegensatz zur Konkurrenz (Dominator, F650, Pegaso)? Wie einfach lässt sie sich entdrosseln (ums Eck steht eine ganz günstige Freewind, die aber gedrosselt ist)? Muss fahrwerksmäßig etwas gemacht werden (Gabelfedern)?
Vielen Dank im voraus für eure Mühe!!
Gruß
Peter
P.S. Die "größere" Konkurrenz (VStrom 650 bzw. 1000; Africa Twin) ist mir leider zu teuer, die DR800 von der Sitzhöhe zu groß.
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 16. Jan 2011, 18:21
von Maad
Im Prinzip beschreibst du die Eigenschaften von typischen Einzylindern, also auch der Freewind.
Sämtliche Themen wirst du hier auch im Forum antreffen. Grossartig Neues wird wohl nicht mehr hinzu kommen.
Gabelfedern gehören meiner Meinung nach auf jeden Fall getauscht und gedrosselt ist die Freewind per Bohrungen im Gasschieber. also entweder verschliessen, oder neu kaufen. Fertig.
Da dies hier ein Freewindforum ist, werden die meisten auch mehr Erfahrungen mit einer Freewind haben als z.B. mit einer BMW. Aber wenn man auch mal in anderen Foren aktiv ist, stellt man fest, dass z.B. eine Dominator auch ziemlich zuverlässig sein kann. Grossartige Ausfälle, Motorschäden etc. sind hier im Forum nicht bekannt. Das gefällt und somit sind ziemlich viele hier stets zufrieden mit ihrer Freewind gewesen. Ob sie genau das richtige für dich ist, kann dir aber niemand beantworten. Probesitzen, Probefahren ggf. kaufen und zufrieden sein!
LG
Marek
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 16. Jan 2011, 18:42
von Louger
Mein Vater hatte die BMW F650 GS baujahr 99.. Einzylinder, bissl schwerer als die Freewind, angenehm zu fahren, allerdings auf der Autobahn über längere Distanz mit hoher Scheibe erträglich.
Ansonsten vollkommen dein Profil.
Meine Mutter hatte, nun hab ich sie, die Freewind, baujahr 97.
Ein Stück handlicher als die BMW, aber an sich genauso schön und fahrfreudig, für die Autobahn eher noch weniger, aber auch hier solls ja Abhilfe geben.
Ansonsten ist die Dominator bekannt dafür, dass sie wie die anderen beiden hier ähnlich gut ist, allerdings eher was für größere Leute, da die Sitzbankhöhe doch recht hoch ist, allerdings dafür etwas mehr Geländetauglich.
Zu den TDM's kann ich nur sagen, kenne einige wenige Leute die eine TDM fahren, allerdings ob glücklich oder nicht kann ich nicht sagen.
Von Aprilia rate ich grundsätzlich ab. Habe ich zu viele schlechte Erfahrungen vor allem in der Langstreckentauglichkeit und ZUVERLÄSSIGKEIT, die Aprilias die ich bisher gefahren bin haben allesamt irgendwann den Geist aufgegeben, aus den verschiedensten Gründen, glücklich wird man hier normal nicht. Zudem wird oft genug gesagt, Aprilia, Ducati und Cagiva sind Schraubermotorräder
Was das entdrosseln der Freewind angeht, schau mal hier:
http://www.xf650.de/forum3/viewtopic.php?p=20449#20449
Super Anleitung...
Zu den Federn kann ich nix sagen, wiege nur 57kg, von daher isses mir recht Wurscht
Ansonsten: Probesitzen und fahren is das beste, falls man Sozia hat am besten auch mal Probesitzen lassen, für die kanns auf manchen Motorrädern unbequem werden, aus verschiedensten Gründen.
lg
Roland
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 16. Jan 2011, 20:05
von Maad
@Lounger
Die Aprilia Pegaso 650 hatte einen Rotaxmotor. Sollte also ähnlich unproblematisch sein wie die BMW.
LG
Marek
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 16. Jan 2011, 21:15
von wbdz14
nach über 104500km im ganzjahresbetrieb hatte ich bisher nur einen ausfall, und der war auf mit frostschutz verunreinigtes benzin zurückzuführen. alle 6000km öl wechseln, alle 16-18000km neue reifen, alle 20000 ne neue kette und neue bremsklötze, das war´s im wesentlichen. ich fahr täglich 4 mal 11km arbeitsweg, ansonsten ist sie halt mein allzweckfahrzeug. werkstatt hat sie in der zeit keine gesehen, die technik ist übersichtlich und robust, und man kann, ein bischen schrauberisches geschick vorausgesetzt, alles selber machen:
http://www.xf650.de/forum3/viewtopic.php?f=1&t=2510
von yamaha hast du die xt vergessen, die hat den selben motor wie die pegaso, ist aber sicher weiter verbreitet.
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 17. Jan 2011, 13:08
von loop
Hi
Ich glaub unsere Freewind ist noch immer sowas wie ein Geheimtip unter den "vergessenen" Mopeds.
Unauffällig
Haltbar
Relativ einfache Technik
Überschaubare Kosten
Benötigt kaum Wartung
Mit etwas Übung sind kleinere Reparaturen in Eigenregie machbar
Reisetauglich und trotzdem super für Alltag
Und so weiter.........
Die Liste ließe sich beliebig verlängern.......
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 17. Jan 2011, 19:13
von Louger
Maad hat geschrieben:@Lounger
Die Aprilia Pegaso 650 hatte einen Rotaxmotor. Sollte also ähnlich unproblematisch sein wie die BMW.

LG
Marek
Selbst mit dem Rotaxmotor würde ich sie mir selber nicht kaufen, ist allerdings meine eigene subjektive Meinung...
Bei mir gabs bei Aprilia auch schon böse Überraschungen bei den Bremsen, da waren nach wenigen Kilometern plötzlich original-Bremsklötze weg? Ok Rennstreckenbetrieb, aber da müssten dennoch mehr als 500 Km drinne sein.
Auch was Rostanfälligkeit angeht bin ich bei Aprilia nicht grade von guter Qualität überzeugt...
Is einfach meine Meinung dazu, nimms mir nicht übel
lg
Roland
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 17. Jan 2011, 21:20
von Delirium_Driver
Hallo,
vielen Dank für die tollen Antworten- das hat mir echt weitergeholfen.
Nach euren Beschreibungen passt die Freewind gut in mein Profil. Und so hässlich wie die BMW F650 ist sie auch nicht
Ich hatte immer Vorbehalte gegenüber Einzylindern wegen der Haltbarkeit des Motors- aber der Post von wbdz macht mir Mut (mein vorheriges Motorrad, die TL hatte ja auch eher einen schlechten Ruf zur Zuverlässigkeit, hat aber selbst nach 110.000km kein Öl verbraucht).
Und mit ihrem Preis kann sie ja echt gut punkten- da sind sowohl die Domi (im Nachbarort steht eine 95'er für stolze 2.400€) als auch die F650 teurer. Von der Klasse höher ganz zu schweigen- eine gescheite Africa Twin scheint man für 3.500€ gar nicht zu bekommen; ebensowenig eine VStrom 650.
Ich werde mich mal umschauen und probefahren -wie sich 650 Kubik aus einem Zylinder so anfühlen.
Gruß
Peter
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 17. Jan 2011, 23:12
von Maad
@Louger
Keine Sorge. Habe es nur "anstandshalber" geschrieben. Man versucht ja ojektiv zu bleiben...zumindest n bissl.
@Delerium_Driver
viel Spass und kuppel nicht bei denselben Umdrehungszahlen ein wie bei der TL.
LG
Marek
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 18. Jan 2011, 09:00
von AoS
Sind 3000€ deine Schmerzgrenze oder willst du das ausgeben?
Für 3000€ gibt es einige Motorräder die ich der XF vorziehen würde. Zumal ich mir stark überlegen würde, ob ich das Geld auch noch für einen Einzylinder ausgebe. In meinen Augen haben Einzylinder in Straßenmotorrädern mehr Nach- als Vorteile. Ganz klarer Vorteil sind in meinen Augen die Betriebskosten wenn du die Wartung selbst erledigst. Nachteil ist die Charakteristik des Einzylinders.
Ich mag meine Freewind, aber wenn ich zum Beispiel sehe was eine Fazer 600 gebraucht kostet und das ich beinahe mal eine SV 650 gekauft hätte, die wegen einer Beule im Tank für 1500 € weggehen sollte, dann würde ich im Traum keine kaufen.
Grüße
Dirk
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 18. Jan 2011, 09:51
von wbdz14
wer zahlt schon mehr als 2000€ für eine gebrauchte freewind?
die freewind ist gut für alltagsfahrten, regen, kalte oder leicht glatte straßen. da find ich den einzylinder ideal, ist durch den gleichmäßigen drehmomentverlauf und das relativ geringe gewicht gut beherrschbar. für die vergnügungsfahrten im sommer bei trockener straße oder für fahrten mit sozia hab ich auch meine zweitmaschine, auf die ich in knappen zwei jahren auch 26000km gefahren habe. aber auch so hilft mir die freewind sparen.
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 18. Jan 2011, 13:21
von Delirium_Driver
Sind 3000€ deine Schmerzgrenze oder willst du das ausgeben?
Für 3000€ gibt es einige Motorräder die ich der XF vorziehen würde. Zumal ich mir stark überlegen würde, ob ich das Geld auch noch für einen Einzylinder ausgebe. In meinen Augen haben Einzylinder in Straßenmotorrädern mehr Nach- als Vorteile. Ganz klarer Vorteil sind in meinen Augen die Betriebskosten wenn du die Wartung selbst erledigst. Nachteil ist die Charakteristik des Einzylinders.
Ich mag meine Freewind, aber wenn ich zum Beispiel sehe was eine Fazer 600 gebraucht kostet und das ich beinahe mal eine SV 650 gekauft hätte, die wegen einer Beule im Tank für 1500 € weggehen sollte, dann würde ich im Traum keine kaufen.
3000,00 Euro sind mein Schmerzgrenze, umso weniger desto besser (wobei man für unter 1.500 Euro wohl fast nur Schrott bekommt)
Naja, meine Idee ist halt, vom dauernd-zu-schnell-fahren wegzukommen. Ich bin die letzten Jahre öfter geringer motorisierte Maschinen gefahren und habe gemerkt, dass die Leistung eigentlich beim Motorrad recht unwichtig für den Spaßfaktor ist- entscheidend ist das subjektive Geschwindigkeitsgefühl. In meiner Gegend gibt es sehr viele winkligen Feldwege, die quasi unbefahren sind... meine TL war mir da immer zu unhandlich (und hat auf der Landstraße erst ab 120km/h angefangen, Spass zu machen). Und mit Straßenreifen auf den Schotterwegen zu fahren war auch nicht das Wahre.
Was meinst du, dass die Charakteristik des Einzylinders nachteilig ist? Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich noch gar keinen gefahren bin

Aber mir haben Zweizylinder immer mehr Spaß gemacht als entsprechende Vierzylinder- die liefen mir viel zu ruhig und ausgeglichen

Und im engen Geläuf dürfte das geringe Gewicht und der drehmomentstarke aber nicht überfordernde Motor doch auch von Vorteil sein?
die freewind ist gut für alltagsfahrten, regen, kalte oder leicht glatte straßen. da find ich den einzylinder ideal, ist durch den gleichmäßigen drehmomentverlauf und das relativ geringe gewicht gut beherrschbar. für die vergnügungsfahrten im sommer bei trockener straße oder für fahrten mit sozia hab ich auch meine zweitmaschine, auf die ich in knappen zwei jahren auch 26000km gefahren habe. aber auch so hilft mir die freewind sparen.
Nur zum Sparen will ich die Freewind auch nicht haben. Ich will unkompliziert Motorrad fahren, auch mal bei kühleren Temperaturen. Das Motorrad muss nichts perfekt können, aber es sollte günstig sein, man sollte es auch mal ordentlich fliegen lassen können damit und im Alltagseinsatz soll sie auch unkompliziert sein. Ich denke, das sollte doch passen?
Größere (Reise-) Enduros mit zwei Zylindern sind mir leider zu teuer. Die Africa Twin fährt sich zwar kinderleicht, hält selbst bei schlechter Behandlung ewig aber kostet bei gutem Zustand eben auch 4.000,00€ aufwärts. Das ist IMO für ein 15 Jahre altes Motorrad zu viel. Die VStrom 1000 hat zwar ein super Preis-/ Leistungsverhältnis, ist aber im Unterhalt auch schon wieder teuer und für meinen Einsatzzweck überdimensioniert (und fährt sich außerdem recht steril, wie ich finde).
Finde eure Meinungen zu dem Thema aber sehr interessant, da ich auch noch am hin- und herüberlegen bin!
Gruß
DeliriumDriver
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 18. Jan 2011, 14:02
von Maad
@DeleriumDriver
Aus welcher Gegend bist denn du? Vielleicht wohnt ja jdm bei dir nebenan bei dem du dich etwas vertrauter mit der Technik machen kannst.
LG
Marek
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 18. Jan 2011, 15:18
von pagesi
Hallo,
meine Ex fuhr ne F 650 Bj. 2003. Der Rotax stellte sich als sehr leistungsfähig heraus und das Ganze bei sehr geringem Verbrach. Auf Landstraßen gerade mal die 4 Litermarke überschritten
Die Verarbeitung war eher bescheiden. Sehr aufwendig für Selberschrauber ist der Ölwechsel wegen des "Ausgleichölbehälters" der nach dem Ablassen des Öls aus der Ölwanne separat geleert werden muss. Er befindet sich dort wo üblicherweise der Tank sitzt. Gebraucht rangiert die F 650 bei den "Apothekerpreisen. Ich finde sie absolut überteuert.
Mein Kumpel fährt ne Aprilia Pegaso 650 Bj. 2007. Da ist ein feines Teil. Geht ab, wie die Hölle und hat neuerdings nen XT 660 Motor, der besser zu Warten ist. Bislang hatte er auch auf unseren beiden Reisen keinerlei Probleme.
Ich selbst habe mir wegen der guten Kritiken gerade erst eine Freewind zugelegt und kann darüber noch nicht aus der Praxis berichten.
Grüße ausm Saarland
Pagesi
Re: Freewind und die Konkurrenz?
Verfasst: 18. Jan 2011, 15:52
von wbdz14
ich hab nicht gesagt, daß die freewind nur zum sparen da ist und keinen spaß macht. vielmehr ist es so, daß ich auch mit ihr meist viel zu schnell unterwegs bin, sie dafür aber ziemlich hart rannehmen muß. und da sie schon etliche kilometer gesammelt hatte, wollte ich sie nicht dauern an der leistungsgrenze bewegen. so hat es sich halt ergeben, daß ich ausfahrten mit meinen spezeln oder größere touren meistens mit der yamse mache und die suzuki eher in der kühlen jahreszeit fahre, in der man´s sowieso etwas gemütlicher angehen läßt.
aber man kann hier noch jede menge theoretisieren. wenn du irgendwo ne freewind findest, probefahren, dann weißt du, ob´s paßt oder nicht.