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Hilfe bei Vergaserproblemen
Verfasst: 15. Dez 2006, 18:24
von ein_gernot
Guten Abend allerseits!
Ich habe bei meiner Freewind einen Drosselsatz verbaut und nun beim Zusammenbau kamen mir einige Fragen dazu: Müssen die Düsennadeln bei einer Drosselung umgehängt werden? Bei simplen Luftreduzierscheiben hätte ich das für wahrscheinlich gehalten, doch bei diesen Schiebern....? Selbst das Prinzip der Drosselung ist mir nicht ganz klar. Mit dem Loch baut sich ein geringerer Unterdruck auf, und der Schieber wird die Düsennadel nicht so hoch ziehen...nur diese ist doch für die Teillastanfettung zuständig, warum sollte ich diese magerer machen wollen?
Nummer 2: an meinen Vergasern sind zwei Unterdruckschläuche offen (war schon so, Fluch über jedes Unterdrucksystem!) Der eine hängt in Fahrtrichtung rechts vom Vergaserpaar an einem T-Stück und verläuft nach oben quer nach links über die Vergaser (um offen zu enden). Der zweite hängt an der unteren Unterdruckbrücke zwischen den beiden Vergasern und endet offen.
Mal die Logik hergenommen, würde ich jetzt einfach mal sagen wenn zwei öffnungen da sind und kein Stutzen zum draufstecken, dann ist irgendwem vor mir mal ein Schlauch abgegangen oder war zu kurz und er hat dann zwei Teilschläuche mit einem (jetzt fehlenden) Verbindungsstück zusammengesteckt....
Da so ein Unterdrucksystem einem aber auch einen Streich spielen kann, würde ich gern hier die Frage nach den Anschlüssen stellen.
Ein Reparaturhandbuch habe ich, auch das Werkstatthandbuch, doch sind die Abbildungen darin nur mit losen Vergasern und die Unterdruckschläuche nicht beschriftet!
Vielen Dank für kompetente hilfe!
Gruß
Gernot
Re: Hilfe bei Vergaserproblemen
Verfasst: 15. Dez 2006, 19:59
von AoS
Zu 1:
Der Kolbenschieber hebt nicht nur die Düsennadel, sondern verengt auch den Vergaser-Querschnitt. Wenn er nicht vollständig hochkommt ist kein Vollgas möglich. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass die Vergasereinstellung gleich bleiben kann. Der gedrosselte Vergaser kann einfach nur in einem Teilbereich des Spektrums arbeiten, hier aber so wie der ungedrosselte.
Zu 2:
Rechts in Fahrtrichtung sehe ich nur ein T-Stück. Der Schlauch, der von dort nach links geht, steuert den Benzinhahn. Den zweiten kann ich anhand deiner Beschreibung nicht zuordnen, aber schau mal auf Seite 7-16 im WHB, vielleicht hilft dir das ja doch weiter.
Grüße,
Dirk
Verfasst: 16. Dez 2006, 11:23
von ein_gernot
Hallo Dirk,
Zu1: Danke, das klingt plausibel. Auch wenn ich mich frage ob man das nicht auch hätte mit Reduzierscheiben lösen können.
Zu2.: Das T-Stück geht zum Benzinhahn, ok.
An den Vergasern sind mittig dazwischen zwei Unterdruck T-Stücken aus Gummi-Kunststoff eingesetzt, das Obere mündet in einen Schlauch nach unten in ein Gefäß (glaube ich). Das untere jedoch (sitzt fast in Höhe der Ansaugstutzen Luftfilterseitig) ist jedoch mit einem Schlauch bestückt, der nach ca. 15 cm offen endet. Dies kann niemals so gedacht gewesen sein, jedoch finde ich keinen Anschluß sonst für diesen Schlauch.
Es gibt noch einen unbesetzten Stutzen am linken Vergaserdeckel, doch der ist zugegossen/geklebt und auch nicht sinnvoll, da das dortige ventil ja bereits über den rechten Deckel mit Unterdruck versorgt wird.
Ich schau mal ins WHB, doch dort habe ich gestern auch nix gescheites an Bildern gefunden, da das Unterdrucksystem nicht extra in der Funktion erklärt ist.
Vielen Dank soweit trotzdem!
Gruß
Gernot
Verfasst: 16. Dez 2006, 13:02
von ein_gernot
Nachtrag:
Habe soeben einkleines Metallröhrchen im Kabelbaum eingeklemmt gefunden: 13mm lang und ca 7mm Außendurchmesser. Gehört das irgendwohin oder hat das irgendwer beim basteln einfach verloren?
Den ominösen 2. Schlauch habe ich jetzt als "Belüftungsschlauch" im WHB identifizieren können, doch endet dieser recht unklar oberhalb des Luftberuhigungskastens, wo sich jedoch leider kein Anschlußstutzen befindet.
Auch habe ich am Luftberuhigungskasten rechts vorn ein Anschlußstutzen gefunden, welcher mit einer Kappe und Federklemme verschlossen ist. gehört das so? Ich kann mir nämlich nur schwer vorstellen, daß ungefilterte Luft durch einen "Belüftungsschlauch" in die Vergaser geleitet werden sollte.
Gruß
Gernot
Verfasst: 16. Dez 2006, 14:53
von AoS
De Belüftungsschlauch wird nur in eine Haltelasche auf dem LuFi-Kasten gesteckt.
Bei dem Röhrchen (oder Hülse?) handelt es sich vielleicht um eine der Hülsen, die in die Gummiösen an den Verkleidungsteilen, Tank usw. gehören.
Grüße,
Dirk
Verfasst: 16. Dez 2006, 15:09
von ein_gernot
Hallo Dirk,
das Röhrchen habe ich auch genau dort als fehlend ausgemacht und wieder eingebaut. Zum Schlauch: Was genau ist denn dessen Funktion? Ich würde ungern ungefilterte Luft in die Vergaser leiten, dann lieber selbst einen Stutzen gemacht und am Lufi-Gehäuse angeklemmt!
Die Kiste läuft auch wieder mit dem Drosselkit, eigentlich ohne Ruckeln und Stottern, also sollten die Nadeln so in Ordnung gehen.
Gruß
Gernot
Verfasst: 16. Dez 2006, 15:24
von AoS
Siehs mal so: Alle Freewinds die jemals hergestellt wurden laufen, ohne dass diese Konfiguration zu Problemen geführt hätte.
Außerdem saugt der Schlauch ja keine Luft an, der stellt nur einen Druckausgleich her.
Grüße,
Dirk
Verfasst: 18. Dez 2006, 11:14
von ein_gernot
Hallo Dirk,
danke für die Antwort! Habe den besagten Schlauch wieder am LuFi-Kasten befestigt.
Da ich gleich auch das Kettenkit gewechselt habe, mal noch eine Frage dazu. Beim abnehmen der Schwinge gibt es an der Schwinge selbst 2 und an der Momentaufnahme unten nochmals 2 "Distanzbuchsen". " von denen sind 2 etwas dicker als die anderen. Da mir jedoch gleichzeitig alle 4 runtergefallen sind, ist eine Zuordnung schwer. Da oben weniger Platz war, habe ich die dünneren an die Schwinge gebaut und die dickeren unten an der Momentaufnahme, ist dies korrekt so?
Wird an der Schwinge irgendwie mit Unterlegscheiben "ausdistanziert"? Ich habe nämlich eine recht große, im Maß fast mit dem der Distanzbuchsen (Durchmesser, nicht Dicke!) übrig. Durch die vermaledeiten Platzverhältnisse an diesem Bike, sieht man ja nichtmal von wo einem da was entgegenfällt!
Gruß
Gernot
Verfasst: 18. Dez 2006, 14:59
von AoS
Hi,
vielleicht helfen dir diese Zeichnungen:

Grüße,
Dirk
Verfasst: 19. Dez 2006, 22:47
von ein_gernot
Hallo Dirk,
vielen Dank für die Übersichtszeichnung! Ich denke es wird einfach die Unterlegscheibe für die Mutter der Schwingenachse sein. Alle anderen Bauteile sind paarweise verbaut oder fallen nicht einfach ab.
Ich habe jetzt aus aktuellem Anlaß (gerade die Reifen gewechselt) mal wieder gewichtige Zweifel über die Reparaturmöglichkeiten eines Plattfußes unterwegs bekommen. Es scheint fast unmöglich die alten Mäntel in das Tiefbett zu drücken. Nur mit mehreren Schraubzwingen und Unterstützung von Montiereisen ging es leidlich. Schraubzwingen habe ich jedoch nie dabei, wenn ich unterwegs bin. Da scheint ein Schlauchlosreifen mit Schlauchlos-Reparaturset wesentlich realistischer zu sein für eine Reparatur.
Oder gibt es da Tricks um es trotzdem zu schaffen? Ich habe auch festgestellt, daß scheinbar der 17 Zoll Hinterreifen leichter zu wechseln ist, als der 19er vorn. Wird das mit zunehmendem Reifendurchmesser schwieriger? In der Felge gibt es unnötigerweise sogar noch eine kleine Wulst, über die der Mantel erst gezwungen werden will um ins Tiefbett zu rutschen. Für Schlauchfelgen halte ich das für unnötig erschwerend.
Wie macht Ihr das im Pannenfall, einfach auf den ADAC verlassen?
Gruß
Gernot
Verfasst: 20. Dez 2006, 00:37
von EsCaLaToR
Ist ja nicht so, dass einem aller paar Meter der Schlauch kaputt geht.
Mir ist das bei ca. 60.000 km nur einmal passiert. Ich hatte jedoch noch Glück. Die Luft hat lange genug gehalten, um die nächste (Kawasaki) Werkstatt anzusteuern, und den Schlauch wechseln zu lassen.
Verfasst: 20. Dez 2006, 00:43
von AoS
ein_gernot hat geschrieben:Wie macht Ihr das im Pannenfall, einfach auf den ADAC verlassen?
Einfach keine Reifenpanne haben. Hört sich doof an, ist aber das einzige, was ich dazu beitragen kann. Ich selbst hatte auch wirklich noch nie eine.
Allerdings fand ich es auch nicht so wahnsinnig schwierig, der Vorderreifen von der Felge zu bekommen, als ich das mal musste. War schon anstrengend, aber mit Montiereisen machbar. Aufziehen hab ich dann aber lassen.
Grüße,
Dirk
Verfasst: 20. Dez 2006, 10:37
von Brummbär
Hallo,
ist ja witzig, da gibt es also tatsächlich Menschen, die ohne Schraubzwinge durch die Gegend fahren. Tss, tss, tss, wie leichtsinnig.
Ne, mal im Ernst, alles andere Notwendige für eine Reifenpanne hast du aber schon in der Hosentasche?
Aber mal so als echten Tipp, solltest du mal auf eine Expedition mit deiner Freewind gehen, und keine Schraubzwingen mitnehmen wollen, dafür aber Montiereisen, Luftpumpe und Ersatzschläuche oder wenigstens Flickzeug, so kannst du den Schlauch auch unter dem Seitenständer mit dem Eigengewicht der Freewind in das Felgenbett drücken. Das ist zwar bestimmt auch ein böses Gefummel und ohne Kratzer an der Felge wird es auch nicht abgehen, aber immer noch besser als in der Wüste auf den ADAC zu warten

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Verfasst: 20. Dez 2006, 12:49
von ruhri
Hi,
die meisten Pannensprays eignen sich auch für Schlauchreifen. Es sollte zumindest reichen, um bis zum nächsten Reifenhändler zu kommen. Nur die Spraydose müsste man irgendwie immer mit sich führen. Im Urlaubsgepäck ist die sicher unterzukriegen; aber bei leichtem "Alltagsgepäck" ist das schon schwieriger. Eine diebstahlsichere Montage am Moped wäre wohl das Beste.
Gruß
ruhri
Verfasst: 30. Dez 2006, 19:14
von Jörn
Hallo erst einmal,
also ich habe mir so eine Pannenspraydose vom Autohändler (guter Bekannter) besorgt und sie hinter die Standartwerkzeugtasche geklemmt.
Der Clou: Das Zeug ist eigentlich für einen Porsche Carrera gedacht, soll für eine Reifenfüllung reichen und ist für 150 km/H zugelassen.
Kosten: Keine Ahnung, da Geschenkt.
Der grösste Gag: Die Dose ist nicht größer als eine Zigarettenschachtel.
(Muss wohl irgend so ein PU-Schaum Zeug sein.)