Jungbastler braucht dringend Hilfe! :-)

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Lakis
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Jungbastler braucht dringend Hilfe! :-)

Beitrag von Lakis »

Hallo zusammen,

gestern war es soweit, ich habe mich bei meiner FX650 X (Bj. 99)aufgrund eurer Beschreibungen an die Ventilspieleinstellung gewagt. Dazu nun meine Fragen:

1. Nach welcher Seite bekomme ich den Stopfen am Lichtmaschinendeckel ab? Abdrehen im Uhrzeigersinn oder gegen? Bei mir klemmt er nämlich gewaltig.

2. Wie findet ein Anfänger wie ich den OT? Die Kerbe hab ich gesehen aber woher weis ich ganz sicher ob ich beim Richtigen Punkt bin oder noch einmal gegen den Uhrzeigersinn drehen muss? Was hat das mit dem vierten Gang und Hinterrad drehen auf sich?

3. Ich habe nur ein Ventildeckel gefunden und da waren nur zwei Ventile drin. Haben wir nur zwei? Welcher von beiden ist der Einlass und welcher der Auslass?

Wäre cht super nett, wenn Ihr mir helfen könntet und bitte so genau beschreiben, dass sogar ich es verstehen kann ;-)

Danke und schönes Wochenende

Lakis[/b]
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Big_A
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Beitrag von Big_A »

Moin!

zu Frage 3: Da sollten zwei Ventildeckel sein. Einer auf der Auspuffseite, da sind die zwei Auslassventile drunter und ein Deckel auf der Vergaserseite, da sind die zwei Einlassventile drunter.

zu Frage 2: die Kerbe kennzeichnet immer den OT. Die Frage ist nur, zu welchem Zeitpunkt. Ist ja ein Viertaktmotor. Beispiel zur Erklärung: Kolben steht oben und fängt an, sich abwärts zu bewegen, während sich die Einlassventile öffnen. Es gelangt ein Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Zylinder.
(-> erster Takt)
Die Einlassventile schließen sich wieder und der Kolben bewegt sich wieder nach oben. Das Gemisch wird so verdichtet. (-> 2. Takt)
Am OT (bzw. ein paar Grad davor) wird das Gemisch mittels Zündfunken gezündet. Durch die Verbrennung wird der Koblen wieder nach unten bewegt. (-> 3. Takt)
Nachdem der Kolben unten angekommen ist, bewegt er sich wieder nach oben, während sich die Auslassventile öffnen und das verbrannte Gemisch durch die Aufwärtsbewegung des Kolbens in den Auspuff gedrückt wird. (-> 4. Takt)

Welchen "OT-Zeitpunkt" Du also grade vor Dir hast, kannst Du an der Arbeit der Ventile erkennen. Haben grade die Einlass- oder Auslassventile aufgemacht? Aber dazu solltest Du besser erstmal die unter Frage 3 erwähnten, zwei anderen Ventile finden :lol:

Zu Frage 1: Keine Ahnung.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.


Schönen Gruß
ALEX.
Lakis
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Beitrag von Lakis »

Moin,

vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort. So langsam verstehe ich die Sache. :-)

Zur Sicherheit noch einpaar Fragen:

Ich habe nun beide Ventildeckel entdeckt, Auslassventile sind auf der Seite des Vorderads und die Einlassventile auf der Seite des Hinterrades, richtig?

Damit ich die Kurbelwelle drehen kann reicht es, wenn ich in den vierten Gang schlate und das Hinterrad drehe?

Ich schaue durch Loch und sehe die Kerbe = OT. Wie müssen nun die Einlassventile stehen (geschlossen der offen) damit ich sie prüfen kann, geschlossen oder?

Für die Prüfung der Auslassventile müsste ich wieder die Kurbelwelle drehen bis ich wieder die OT Kerbe sehe, richtig?

Sorry wenn ich damit nerve aber ich bin echt Anfänger :-)

Vielen Dank Big_A im Voraus

LG Lakis
loop
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Beitrag von loop »

Hi Lakis


Ich möcht dich ja nicht entmutigen, ABER welches Problem an deiner FX 650 X (oder doch XF 650 Freewind) erfordert eigentlich das Einstellen der Ventile?
Denn auch wenn die Ventile etwas außerhalb der Toleranz sind fährt dein Moped noch viele Kilometer ohne Probleme.
Und bei manchem fingen die Probleme erst nach dem Ventile einstellen an.
Mach das am besten mit jemandem der sowas schon mal gemacht hat, da kannst am meisten lernen.

Nützliche Infos hier:
http://www.xf650.de/forum3/viewtopic.ph ... einstellen
http://www.xf650.de/forum3/viewtopic.ph ... einstellen
http://www.xf650.de/forum3/viewtopic.ph ... einstellen
Und natürlich im Bucheli.

Und die meisten Gewinde sind Rechtsgewinde, lösen sich also gegen den Uhrzeigersinn.


LG Tom
Lakis
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Beitrag von Lakis »

Hi Tom,

mir hatte gestern ein Freund geholfen aber leider kannte er sich auch nicht so aus wie gedacht, da wir einwenig herumgespielt haben, muss ich leider die Sache nun korrigieren :-(

Daher benötige ich eine Anleitung für wirklich Dumme :-)
Büchli ist für meine Erfahrung leider zu ungenau.

Danke für deine Antwort und schönen Sonntag noch.

LG Lakis
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Hi,

@Lakis: Hat's geklappt oder sind noch Fragen offen ?

Gruß
ruhri
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wbdz14
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Beitrag von wbdz14 »

die sache ist relativ einfach:

du nimmst den tank ab, schraubst die zündkerzen raus, legst den 5ten gang ein und drehst solange, bis der kolben ganz oben steht (wenn man mit kleiner lampe ins hintere kerzenloch leuchtet, sieht man das durch das vordere genau. wenn dabei die auslaßventile grad zu- und die einlaßventile grad aufmachen, bist du beim überschneidungs OT, dann weiterdrehen, bis beide ventile beim nächsten zündungs-OT geschlossen sind. hier, und nur hier überprüfst du das spiel aller vier ventile. beim korrigieren mußt du beim festdrehen der kontermutter die einstellschraube unbedingt festhalten, da sie sich sonst beim festdrehen in richtung weniger spiel verstellt.

wenn du das gemacht hast, drehst du nochmal zwei volle kurbelwellenumdrehungen weiter und überprüfst das spiel nochmal.

deckel drauf, tank drauf, tankverkleidung einbauen, fertig.
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Lakis
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Beitrag von Lakis »

Hi,

klingt wirklich ganz einfach.
Wenn also alle vier Ventile (Einlass und Auslass) geschlossen sind und die OT Kerbe durch das Schraubenloch sichtbar ist, dann ist es der richtige Zeitpunkt, um das Ventilspiel einzustellen, richtig?

Um die Kurbelwelle zu drehen reicht es da in den 5. Gang zu schalten und das Hinterrad zu drehen? Ich bekomm nämlich den Stopfen vom Lichtmaschinendeckel nicht auf, weist du in welcher Richtung man den Stopfen abbekommt?

Danke nochmal, dass Ihr mir dies erklärt :-)

LG
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Beitrag von coca-cola1077 »

Moin,

sach mal Lakis, wo kommst eigentlich her, vielleicht hast ja einen Freewind-Treiber um die Ecke der Dich n bissle unterstützen könnte...?
Gruss Micha
Wenn es rappelt im Getriebe - dann hilft nur eins, und zwar viel Liebe!
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wbdz14
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Beitrag von wbdz14 »

nein, den lichtmaschinenstopfen hab ich auch nicht aufbekommen, drum bin ich ja auf die idee mit den zündkerzen gekommen.
es ist aber wirklich so einfach. ich hab allerdings schon seit über 30 jahren ventile an meinen fahrzeugen eingestellt, sodaß ich einigermaßen weiß, was ich tue.
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Lakis
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Beitrag von Lakis »

Ich denke nun habe ich alles verstanden und versuche es nächstes Wochenende umzusetzen.

Letzte Frage noch versprochen:

Wenn ich das 0,2 mm Schiebelehrenplätchen durch die Auslassventile durchführen kann ohne viel druck auszuüben und es klappt ist dies dann OK? Oder muss es entlang kratzen? Ist es dann auch OK wenn das 0,25 und das 0,15 mm Plätchen anschnäbelt? (aber nicht durchgeht)???

Danke nochmal an alle :-)

LG Lakis aus Frankfurt

PS: Echt tolles Board und sehr hilfsbereite Freewinder hier ;-)
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sauerländer
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Beitrag von sauerländer »

Hallo Lakis
Den lichtmaschinenstopfen löst du entgegen dem Uhrzeigersinn.Manchmal
sind die aber so fest ,das sie sich nur noch mit Hammer und Meißel lösen
lassen.
Gruß jürgen
einmal Freewind ,immer Freewind
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wbdz14
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Beitrag von wbdz14 »

also, die fühllehre sollte schon ziemlich stramm durchgehen.
wenn man eh einstellen muß, geht es am leichtesten, wenn du die kontermutter aufmachst, die schieblehre einführt, dann die einstellschraube soweit zudrehst, daß sie gerade kontakt bekommt, und dann konterst. beim bewegen der schieblehre solltest du schon einen strammen kontakt zu ventil und schraube spüren, sonst ist´s zu locker. wenn 0,25 mm nicht mehr durchgehen, dann sollten 0,15 aber locker durchpassen.

am besten knickst du dir die fühlllehrblätter, damit du sie gerade einschieben kannst. wenn du das nicht machst und sie schräg einführst, hast du möglicherweise den effekt, daß du eine zu dünne nur stramm durchziehen kannst.

übrigens, zuviel spiel kostet nur leistung, weil die ventile nicht mehr ganz so lang geöffnet werden, und gibt ein hörbares ticken des ventiltriebes, zu wenig spiel bedeutet, daß die ventile nicht mehr ganz schließen, leistungsverlust und ein verbrennen der ventilsitze. also, im zwiefelsfall lieber 5 hunderstel zuviel als zu wenig.
Zuletzt geändert von wbdz14 am 15. Mär 2009, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Lakis
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Beitrag von Lakis »

Super vielen Dank,

mit all Euren tollen Tipps bewaffnet nehme ich am Samstag die Herausforderung nochmals auf und diesmal klappt es! :-)

@wbdz14: nochmal ein spezielles Dankeschön an Dich :-)

Ich sag Bescheid, einen schönen Abend zusammen und eine gute Woche

LG Lakis
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